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Rimini Sehenswertes in Rimini

 

 

 

 

 

     
Rimini
  Kastell Sigismondo  
     

Es ist eines der großen, von Touristen meist fotografierten Kastelle der Romagna. Der Ursprungsplan konzipierte es als aristokratischen Sitz und militärische Festung in eins. Der Bau begann 1437 und endete 1446, nach also 9 Jahren Arbeit.

Aus inneren Spuren geht hervor, dass man es um ein älteres Gebäude herum errichtete. Eine antike Chronik bezeugt, dass "1437 der Signor Sigismondo das Kastell von Arimino begann, das er nach seinem Namen Kastell Sigismondo nannte, wozu er die antiken Palazzi und Wohnungen der Vorgänger niederriss, außer dem Haupt-Palazzo, um den herum er das Kastell baute..." (Wiedergegeben bei Tonini, Rimini dopo il Mille, Editore B. Ghigi, 1975).

Die große Burg wurde von einem breiten tiefen Graben umgeben; sie hatte sechs Türme von gleicher Höhe, nach Umfang und Dicke aber verschieden, und gut 160 Fenster. Über dem zentralen Zugang befanden sich das marmorne Wappen der Malatesta und die Inschrift:

Sigismundus Pandulfus Mafaresta filius molem hanc ariminensium decus novam a fundmentis erexit construxitque ac casteüum suo nomine Sigismundum apellari censuir MCCCCXLVl.

Eine erste Reihe von Restaurierungen gab es 1625 durch Auftrag des Papstes Urbano VIII, woher seinerzeit der Name "Castello Urbano" rührte. 1826, nach zwei Jahrhunderten veränderten weitere Arbeiten das ursprüngliche Aussehen: der äußere Mauerring mit seinen kleinen Türmen wurde beseitigt, der Graben gefüllt und die Zugbrücken abgeschafft.

Dann verschwanden die Zinnen, man verkürzte die Türme, und die Fenster bekamen eine moderne rechtwinklige Form.

Innen: durch ein kurzes Vestibül gelangt man in einen durch den breit geböschten Burgfried abgeschlossenen Hof. Von hier kommt man in einen zweiten, geräumigeren Hof, der durch eine rekonstruierte und eine ältere Mauer abgeschlossen wird, die einen Gebäudeflügel begrenzt. Im Erdgeschoss gibt es verschiedene große Kammern, die im XIX. Jh. von Privaten als Magazin benutzt wurden, wahrscheinlich handelte es sich um Soldatenunterkünfte.

Tonnengewölbe-Säle mit Rundbogen-Fensterchen und Stützbögen, ein Beispiel des seinerzeitigen Bausystems. Aus dem ersten Hof kommt man unter einem Spitzbogen hindurch in ein Atrium. Hier sieht man die Treppe zu den oberen Zimmern, eine originale spiralförmige Treppe mit Tonnengewölbe und einem starken Mittel-Pilaster.

Man kommt in eine kleine Loggia, die sich seitlich einer Reihe von Zimmern öffnet, von wo man aufs Stadtzentrum blickt. In diesem Flügel dürften sich die Wohnräume der Familie befunden haben, anfangs vielleicht durch Fresken verziert, später aber verputzt, als sie zu Kerkern wurden, was sie dann lange blieben.

Über dieselbe Treppe gelangt man oben in den Turm, wo ein viereckiger Raum offensichtlich die Zelle für Gefangene des Fürsten war: hier gibt's eine Steinstufe als Lager und eine in die Mauer eingelassene Kette. In einem der oberen Zimmer, wahrscheinlich Isottas Gemach, bemerkt man bemalte Haupt- und Nebenbalken.

Leider ist die Bemalung lange durch Kalk übermalt gewesen, was zur Korrosion führte. Zwischen Spuren vieler anderer Darstellungen erkennt man grad eben ein Malatesta-Wappen.