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Rimini Sehenswertes in Rimini

 

 

 

 

 

     
Rimini
  Piazza Cavour  
     

Die andere Piazza des historischen Zentrums, und zweifellos die suggestivere vom architektonischen Gesichtspunkt her, ist Cavour gewidmet, oder: die Piazza della Fontana wie sie übrigens bis 1862 auch offiziell hieß. In ihrer Mitte zieht sofort der Marmorbrunnen aus dem 16. Jh. auf rundem Grundriss und mit zwei Ebenen den Blick des Besuchers auf sich. Allerdings scheint (und "scheint" muss betont werden) die die (heute wieder funktionierenden) fünfzehn Wasserrohre überragende Pigna (zapfenartige Verzierung) ein antik-römisches Fundstück zu sein.

Dasselbe sagt man vom "Tamburo" (dem Rundstück), auf dem die Pigna aufsitzt, und von der dazu gehörenden Wasserleitung. Aber deren spätmittelalterlicher Ursprung ist nicht ausgeschlossen.

Auf dem jüngst restrukturierten Marmorrand liest man eingravierte Gedenkschriften: "Paulo III Pont. Max. Munus." "Restaur. Anno D.ni 1730". Die erneute erforderliche Restaurierung ist von der Amir S.p.A. und verschiedenen Firmen unter Leitung der Azienda Multiservizi della Provincia di Rimini durchgeführt worden (2002).

Wenige Meter vom Brunnen erhebt sich eine beeindruckende Bronzestatue des Papstes Paolo V (1614) in segnender Haltung. Aus dem Spätmittelalter stammen der nahe Palazzo dell' Arengo (Bürgerversammlung) und jener der Podesta (Stadtvogt), die gegen 1920 restauriert wurden. Dann haben wir die Vorderseite des eindrucksvollen Theaters Vittorio Emanuelle II vor uns, das während des Zweiten Weltkriegs verheert wurde.

Es scheint, seine Restrukturierung für schlichte Funktionen steht nahe bevor. Das nach Plänen von Luigi Poletti erbaute Theater wurde in der Sommersaison 1857 mit dem II Trovatore von Giuseppe Verdi eingeweiht, bis 1943 folgten dann weitere Opern von Verdi und anderen Komponisten. In dieser Zone befand sich (wie Luigi Tonini erzählt) ein berühmter, in den mittelalterlichen Statuten Riminis erwähnter Stein, bei dem man zahlungsunfähige Schuldner zur Hergabe ihres Eigentums zwang. Wenn es sich um große Schulden handelte, mussten sie sich dreimal auf den genannten Stein setzen und sagen: "Cedo bonis", ich verzichte auf mein Vermögen.

Apropos Kuriositäten der Tradition: man erinnert an einen weiteren Stein auf dieser Piazza, "Pietra oziosa" genannt (Nichtsnutz-Stein), denn er befand sich in einem Winkel, wo sich die "nichtsnutzigen Lästermäuler" zusammenfanden. Man sprach von der Ecke der "Puntiroli", weil böse Zungen wie Stacheln stechen. Es scheint, dass auf Initiative von Carlo Malatesta 1397 in dieser Gegend eine Inschrift angebracht wurde, die dazu aufforderte, lieber zu ... schweigen, als übel zu reden!

Dies also ist die mittelalterlichste Zone der Stadt, das Zentrum des Gemeindelebens, wo der Arengo zusammenkam, die Generalversammlung der Autoritäten und der Stadtrat. Die Atmosphäre jener Zeit wird teilweise aufbewahrt durch die nahen Palazzi "dell Arengo" und "del Podesta": beide sind natürlich mehrmals Restaurierungsarbeiten unterzogen worden.

Der Palazzo "dell'Arengo" befindet sich zwischen dem "del Podestä" und dem Palazzo Garampi aus dem 17. Jh. Der erste stammt aus den Anfängen des 13. Jhs. (1204). Innen kann man unter anderem einen Salon von mehr als 500 m2 begehen, der Fresken des Jüngsten Gerichts und des Abendmahls von unbekannten Malern enthält.

Der mittelalterliche Palazzo "del Podestä" präsentiert sich annähernd so, wie er 1924 restauriert worden ist. Schließlich verdient es noch Erwähnung, dass beide einander benachbarten Plätze, "Cavour" und "Ire Martiri", Fußgängerzonen sind: für Autos und Motorfahrzeuge ist der Verkehr verboten. Daher sind unweit große Parkplätze organisiert worden.