Von der beschriebenen Piazza Cavour aus kann man durch die nahe Via Sigismondo eine der Kirchen von höchstem historischen und künstlerischen Profil erreichen, Sant'Agostino in der Via Cairoli. Der Sakralbau stammt aus den mittelalterlichen Jahrhunderten nach Tausend. Zunächst "Ecclesia Sancti loannis Evangeliste", hieß sie ab 1256 Sant'Agostino, da sie den Augustiner- Klausurmönchen überlassen wurde, die sie offensichtlich umbauten und auch mit einem schönen Glockenturm versahen, dem höchsten der Umgebung (55 m, mit konischer Fiale), der heute der seit seinem Bau intakt gebliebene Kirchenteil ist.

Das Übrige, außer der Apsis, erlitt in den Jahrhunderten diverse Umbauten. Beachtlich sind die hier gehüteten Kunstwerke, die besten Dokumente der lokalen figurativen Kunst des XIV. Jahrhunderts. In der Apsis befinden sich Fresken der Maler des "Trecento" (14. Jh.), darunter Giovanni da Rimini, Giuliano da Rimini, der Baronzio und noch andere der Giotto nahe stehenden Schule.

Hinten sehen wir: Christus im Triumph zwischen dem Täufer Johannes und dem Evangelisten Johannes, Die Madonna mit Kind und unten Christus und Magdalena.

An der rechten Wand oben: der Evangelist Johannes auf Patmos und Das Auferstehungswunder der Drusiana, mit einer beachtlichen Zahl drumherum gemalter bekannter Persönlichkeiten, darunter Dante und Petrarca, wie angenommen wird. Die Fresken auf der linken Wand sind dem Evangelisten Johannes gewidmet, seinem Martyrium und der Apotheose.

Die Fresken des Kirchturms hingegen stellen Episoden des Lebens der Jungfrau dar. Ebenfalls aus der rimineser Giotto-Schule stammt das Kruzifix im Baptisterium.

Ein Kuriosum: neben der Drusiana wird eine Person dargestellt, die eine Brille auf der Nase trägt. Es scheint, dies sei der älteste gemalte Beleg einer Brille.