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Cerreto und Saludecio
Bis vor Längerem — aber die Erinnerung ist noch lebendig — zirkulierten im ganzen Conca-Talgebiet und darüber hinaus seltsame Geschichten, die alle Cerreto betrafen, besser, die Missgeschicke der Einwohner.
Heute leben zwischen den Mauern dieses schönen befestigten Ortskerns, der die antiken Gebäude intakt hielt, nur ganz wenige, aber einstmals war dort eine nicht nur zahlreiche, sondern auch besonders lebendige, für extravagant gehaltene Gemeinschaft.
Die Geschichten verspotten die Cerretaner wegen der absurden Machenschaften, die immer ein komisches Ende finden. Am berühmtesten ist die von der "Polenta im a Brunnen" (die mit dem Ertrinken aller Einwohner endet, die hineintauchen, um sie zu kosten).
Aber es gibt auch andere, wie die der Holzkanone, die den Nachbarort beschießen sollte (aber natürlich hier explodierte), oder die des Fehlens von Intelligenz im Ort.
Um diesem zu begegnen, entschieden die Einwohner, sie in der Stadt zu kaufen, also in Rimini. Eine Gruppe der Erfahrensten ging zu Fuß los, machte aber am Abend müde und entmutigt auf halbem Weg kehrt.
Zu Haus wider angekommen sagen sie den anderen, die voller Bangen warteten, dass sie nun die Hälfte des Weges schon gemacht hätten, das Fehlende würde sie am nächsten Tag erledigen.
Außer für dutzende Geschichten dieser Art, war Cerreto auch für einen Ausdruck der traditionellen Kultur bekannt, der jedoch nicht völlig getrennt ist von den Spottgeschichten, wie einige Studien zeigen.
Es handelt sich um einen archaischen Karneval, bei dem Maskeraden antiken Ursprungs auftauchen, von primitivem Aussehen, wie die laubbedeckten Männer und der "Pagliaccio", eine Strohgestalt. Auch heute noch, wenn auch nicht garantiert jedes Jahr, kann man an diesem Karneval teilnehmen. Informieren Sie sich aber, bevor Sie sich auf den Weg machen. Allerdings, mit oder ohne dieses Fest, Cerreto verdient gewiss einen Besuch.
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