San Gimignano
 
 
 
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Historie von San Gimignano

 

 

 

 

 


Die Geschichte von San Gimignano, ursprünglich eine kleine etruskische Ansiedlung während der hellenistischen Periode (2.Jh.v.Ch.),begann um das 10.Jh. mit der Namensgebung duirch den Bischof von Modena.

Während des Mittelalters erlebte der Ort eine große Entwicklung auch im Bereich der Kunst, deren Werke die Kirchen, Paläste und Klöster schmückten. Dank der Frankenstraße (Via Franelgena). die ihn durchquerte.

Im Jahre 1199 befreite sich die Gemeind aus der Lehnsherrschaft der Bischöfe von Volterra und damit begann auch der wirtschaftliche Aufschwung.

Den Kämpfen gegen den Bischof von Volterra und den angrenzenden Gemeinden folgten interne Auseinandersetzungen und Spaltungskämpfe zwischen den Anhängern der Ardinghelli (Welfen. Guelfen) und der Salvucci.

Die schreckliche Pest des Jahres 1348 und die dadurch bedingte Bevölkerungsabnahme waren ein harter Schlag für die Gemeinde.

Die schwere Krise veranlaste die verantwortlichen der Gemeinde sich im Jahre 1353 Florenz zu unterwerfen.

Trotzdem erlitt die Stadt San Gimignano in den folgenden Jahrhunderten einen unglaublichen und unwürdigen Verfall.

Die Schönheit der Stadt - ihre Großartigkeit in Kunst und Architektur haben in den vergangenen Jahren einen exzellenten Wiederaufschwung gebracht.

Stadtgeschichte
Die bekanntesten und am gründlichsten untersuchten Aspekte von San Gimignano sind eng ans Spätmittelalter gebunden: seine politische Ordnung, seine Architektur, sein Stadtgefüge. Aller Wahrscheinlichkeit nach reichen aber die Ursprünge der Stadt bis zu den Etruskern zurück, eine Annahme, die durch Ausgrabungen und durch Ortsnamen wie Capassi und Cellole erhärtet wird.

Um den ersten Namen der Ortschaft, Silvia, rankt sich eine Legende aus der Römerzeit: Lange galt als gewiß, daß die erste Ansiedlung ein "praedium" sei, das seinen Namen einem gewissen Silvius verdankte, der nach der Verschwörung des Catilina aus Rom geflüchtet war.

Daß es sich tatsächlich um eine römische Ansiedlung handelte, dafür sprechen die umliegenden Ortschaften mit Namen lateinischer Herkunft wie Libbiano, Larniano, Racciano, Forliano.

Der Name Silvia selbst könnte herstammen von den dichten Wäldern, von denen die Ortschaft umgeben war. Auch hierfür finden sich Spuren in gewissen Straßennamen, wie Piandorella, Pruneüo, Quercecchio, Corbizzo.

Später erhielt der Ort den Namen San Gimignano, zu Ehren des Heiligen, vormals Bischof von Modena, auf dessen Fürbitte die Bevölkerung von den Streifzügen der Barbaren verschont worden sei.

Auch die Langobarden sollen über San Gimignano geherrscht haben. Der Pesciolini-Turm in der Via San Matteo, "in seinem Umfang einer Burgruine ähnlich", ist der Legende nach der Wohnsitz des Königs Desiderius gewesen. "

Eindeutigere Beweise ergeben jedoch Bräuche und Riten der Langobarden, wie beispielsweise die in Urkunden überlieferten Erinnerungen an "Gottesgerichte"; an die Verstümmelung geständiger Verbrecher, die abweigiger Verbrechen schuldig befunden waren, an Heiraten nach Art der Langobarden, die sogenannten "mogliazzi", mit Ehevertrag und Mitgift, dem "antefato" und der "guadia"; und nicht zuletzt die Namen einzelner Ortschaften wie Pancole, Caggio, Cortennano und Bezeichnungen wie "ranno", zu deutsch Laugenwasser, die noch heute in Gebrauch sind.

Die erste schriftliche Urkunde, die in den Archiven der Stadt verwahrt wird, betrifft die Schenkung einer Ortschaft namens Monte della Torre -es ist das heutige Penitenziario — durch den König Hugo der Provence und Italiens im Jahre 929 an Bischof Abelardo von Volterra. Allmählich wird San Gimignano zu einem Knotenpunkt und Rastort für Pilger und Reisende zwischen Nord und Süd, entlang der Langobarden- und Frankenstraße, die das erste "castrum" in seiner ganzen Länge durchquerte.

Schon im Jahr 934 hatten die Templer an der Porta S. lacgpo (dem Sankt Jakobstor) und die Malteserriter an der Via San Giovanni Herbergen fü Pilger und Wanderer eingerichtet.

Seine Ausgestaltung findet der Ort im Laufe des 11. Jahrhunderts. Es entstehen die ersten Wohnhäuser, aber auch die ersten Kirchen innerhalb und außerhalb der alten Mauerumfriedung, die sich in einem Umfang von etwa 1110 Metern um den Gipfel des Hügels zieht.

In dem ältesten, "castrum vetus" genannten Ortsteil erheben sich neben Stroh gedechten Holzhütten die ersten Palazzi, bewohnt von dem in die Stadt gezogenen Landadel. Im Jahr 1056 errichtet Papst Vittore II. die Collegiata. 1096 wird die Kirche San Jacopo der Templer sowie die Kirche San Piero und mitten im Wald das Kloster San Vittore errichtet, die allesamt dem Bischof von Volterra unterstehen.

Zwischen Aufständen und Kämpfen lockert sich allmählich die Feudalherrschaft Volterras. Im 12. Jahrhundert werden die Burgen in den Grensbezirken gestürmt und unterworfen.

Wie aus indirekten Zeugnissen hervorgeht, weiht Papst Eugen III. 1148 die Basilika von S. Gimignano und Papst Lucius III. verzeichciet in der Päpstlichen Bulle des Jahres 1182 die Privilegien des Domkapitels.

In der gleichen Bulle sind alle dem Domkapitel unterstehenden Kirchen angeführt. Es bildet sich ein Konsularregime heraus, das im ausgehenden 12. Jahrhundert durch die Einsetzung eines Podestä abgelöst wird.

In den Urkunden wird zwischen "castrum vetus" und "castrum novum" unterschieden. Es ist die Unterscheidung zwischen der ursprünglichen An-Siedlung und dem Raum unmittelbar außberhalb des ersten Mauerrings.

Wie aus dem Weißbuch der Gemeinde des Jahres 1214 abzulesen ist, war duchr öffentliche Verordnungen und reguläre Verträge dafür gesorgt, daß hier, im "castrum novum", die ehemaligen Bewohner jener Städte und Burgen sich ansiedeln durften, die von San Gimignano unterworfen und zerstört wurden.

Es waren dies im Laufe des 13. Jahrhunderts Casaglia, Montauto, Semifonte, Foci, Ulignano, La Pietra und Montignoso. Zum Schütze des neu besiedelten Außenbezirks wurde 1236 ein zweiter Mauerring errichtet, der neun Stadttore besaß.

Die wichtigsten Tore waren die Porta San Giovanni im Süden und die Porta San Matteo im Norden. Beide wurden 1253 während der Zwistigkeiten mit Florenz zerstört, im Jahr 1262 jedoch wieder aufgebaut.

Der neue Mauerring besaß bereits einem Umfang von 2176 Metern. In den dahinter gelegenen Stadtvierteln befanden sich zahlreiche leere Grundstücke oder Gärten.

Sie wurden freigehalten für eine eventuelle spätere Bebauung. Denn in den Kämpfen gegen Poggibonsi, Gambassi, Colle Val d'Elsa und Volterra entstanden derart schwere Schäden, daß die Stadtobrigkeit genötigt war, den Betroffenen politisches Asyl zu gewähren.

Das ganze 13 Jahrhundert hindurch beteiligte sich San Gimignano über seinen engen Gebietsumfang hinaus an den Kämpfen zwischen Papst- und Kaisertum, Zwischen Guelfen und Ghibellinen.

Hierbei wurden die Grundlagen zu seinem politischen Aufstieg gelegt. Je nachdem, welche Partei obsiegte, wechselte es die politische Ordnung und ihre Träger.

Im Jahr 1240 schlug es sich auf die Seite Friedrichs II. und blieb ghibellinisch bis 1269, dem Jahr, in dem die Schlacht von Colle geschlagen wurde.

1289 trat San Gimignano dem Guelfenbund bei und blieb ihm treu bis ins Jahr 1300, als Dante als Gesandter in die Stadt kam, um für die Einigkeit der tosckanischen Guelfenstädte zu wirken.

Unterdessen wurden die Handelsverbindungen begünstigt durch die geographische Lage, die San Gimignano zu einem Knotenpunkt auf dem Weg zu vielen anderen Städten Italiens machte.

Auf diese Weise wandelte sich der Ort von einem landwirtschaftlichen Gemeinwesen in eine Handelsstadt. Ausdruck des neu gewonnenen Reichtums wurden die Palazzi und die Stadttürme, die fast ausschließlich als Warenlager Verwendung fanden, zugleich aber auch Wahrzeichen von Macht und Prestige waren.

Es entstanden Handelsniederlassungen in nahen und fernen Städten. So beispielsweise in Pisa, in dessen Hafen die Kaufleute von San Gimignano ihre Schiffe anlegen ließen. Aber auch in Spanien und Algerien, in Marseille und im Mittleren Osten, in Deutschland und in Flandern gründeten sie ihre Vertretungen.

Reiche Familien wetteiferten mit der Stadtverwaltung und der Kirche in der Errichtung von Kirchen, Spitälern und Klöstern. Im Jahr 1202 entsteht das Aussätzigenspital - Ospedale dei Lebbrosi - in Cellole.

Es folgt das Ospedale di Santa Croce, das in späteren Jahren mit dem 1258 errichteten Ospedale di Santa Fina vereinigt wird.

Dies geschieht mit Hilfe der Opfergaben und Spenden, die auf dem Grab der 1253 verstorbene Heiligen dargebracht werden. Daneben entstehen die Klöster San Francesco, Santa Chiara, Sant'Agostino sowie der Palazzo Comunale, der nach einem Gesetz des Jahres 1311 von keinem anderen öffentlichen oder privaten Turmbau überragt werden durfte.

Im frühen 14. Jahrhundert erlebt die Stadt ihre Glanzzeit. Der Handel blüht. Eine weise Ordnung hält das Gemeinwesen zusammen, in dem die Geistesbildung gefördert wird und Kunst und Dichtung sich ruhmreich entfalten.

In diese Zeit gehört der Dichter Folgere und die erste Bottega d'Arte (Künstlerwerkstatt) unter Memmo di Filippuccio.

Hier arbeitet dessen Sohn Lippo und der mit ihnen verwandte Simone Martini. Aus dem Jahr 1314 stammen die umfassenden, reich gegliederten Statuten der Stadt — als Ergänzung und Erweiterung der Verfassung des Jahres 1255 — in denen neben Lebens- und Verhaltensregeln für die gesamte weltliche Gesellschaft auch die Beziehungen zwischen Stadt und Kirche und Privatleuten und Kirche geregelt sind.

Zudem ist die Beziehung der Privatleute untereinander bis in Einzelne ausgestaltet.

Es entstehen fromme Stiftungen — wie das Ospedale degli Innocenti — das 1315 mit Mitteln aus dem Nachlaß des Bürgers Ubaldo Palmieri errichtet wird.

Zwischen 1334 und 1354 werden die Klöster S. Maria Madda-lena, San Girolamo und S. Caterina errichtet, desgleichen das Kloster San Domenico und das Kloster der Olivetaner, dessen Baukosten von Gualtiero Salvucci übernommen werden.

In Erfüllung des letzten Willens eines gewissen Leo di Bindo entsteht das Ospedale dei Pellegrini (Pilgerspital). Aber die große Pestseuche des Jahres 1348 entvölkert die Stadt und das Umland.

Mit diesem Jahr beginnt der unaufhaltsame Niedergang der Stadt, die "con una fava in piü" — mit einer Saubohne mehr — das heißt mit einer Mehrheit von nur einer Stimme im "Rat der Oberen", sich für die Unterordnung unter Florenz entscheidet.

Die Beziehungen zu dieser Stadt werden im Laufe der Jahre immer enger. Die einzige Selbständigkeit, die San Gimignano gelassen wird, scheint das Recht gewesen zu sein, Künstler zur weiteren Verschönerung des Ortes zu berufen.

Im übrigen ist jede Anordnung aus Florenz ein offensichtlicher Übergriff und der Versuch, jedmögliche Rebellion zu unterbinden.

Steuern, Gebühren, Sonderabgaden belasten das schwache Wirtschaftsleben von San Gimignano, und sein Niedergang wird gegen das Ende des 15. Jahrhunderts immer deutlicher, als die alte stolze Ortschaft zu einem Dorf heruntergekommen ist und jeden Glanz verliert.

Ihre fähigsten Köpfe (die Mainardi, die Cortesi, ein Filippo Buonaccorsi z.B.) sind fortegezogen.

Die träge Atmosphäre einer entmutigten Stadt verzeichnet nur noch manchmal einen Lichtblick hinter den Mauern der Klöster oder in den Privatbibliotheken, in den öffentlichen Schulen, den Internaten und den Theatern, wo die Kultur des Humanismus sich zu entfalten beginnt.

Obendrein versetzen die durch eine Unvorsichtigkeit 1464 eingeschleppte Pest und die noch schrecklichere Pest von 1631 der bereits zusammengebrochenen Wirtschaft den letzten schweren Schlag.

Eine trostlose Verwahrlosung hebt an, das Gemäuer bröckelt, die Häuser zerfallen, ohne daß für ihre Instandsetzung Gelder zur Verfügung gestellt werden oder die verschwundenen Eigentümer ausfindig gemacht werden, die entweder durch die Epidemie dahingerafft oder in andere Städte geflohen waren.

Die so verlassenen Besitztümer werden konfisziert und einerseits dem Gemeindegut einverleibt, andererseits den Kirchen oder Klöstern zugeschrieben, ohne daß jedoch die Auflage gestellt wird, für ihre wirksame Erhaltung oder Restaurierung zu sorgen.

Vier Jahrhunderts äußerster allgemeiner Armut haben Spuren hinterlassen, die such unter dem heutigen Blickpunkt als höchster Gewinn erweisen.

Das völlige Fehlen von Eingriffen in das architektonische Gesamtbild und das Kulturgut (vereinzelte, manchmal unsachgemäße Eingriffe sind die Ausnahme geblieben), hat uns ein Stadtgefüge erhalten, das sein ursprüngliches Gesicht im Wesentlichen nicht verändert hat.

Dies laß sich allerdings nur über architektonische Gesamtbild sagen. Denn der Niedergang der Wirtschaft und die dadurch bedingte Kargheit des täglichen Lebens — die Jahre lagen weit zurück, in denen der übertriebene Luxus mit einer Reihe von "leggi suntuarie", einer Sonderluxussteuer, gezügelt werden mußte, durch die die Unbescheidenheit der Frauen die Ehemänner oder Väter teuer zu stehen kam — haben dennoch nicht den Horizont der kulturellen und küstlerischen Interessen eingeschränkt.

Tatsächlich standen die zahlreichen Klöster (inzwischen waren es zehn) in voller Blüte. Nicht zuletzt durch testamentarische Verfügungen und Schenkungen konnten sie die dadurch entstehenden Einnahmen vor allem zur Verschönerung del Kirchen verwenden, sie mit Bildern und Kirchengerät schmücken.

Die Dominikaner zum Beispiel vergrößerten ihre Bibliothek mit kostbaren Büchern, die ihnen ihre Mitbrüder aus Rom und Florenz übersandten.

Auf diese Weise geschah es auch, daß die Schwestern von Santa Chiara und die Schwestern von Santa Maria Maddalena und die Vallombrosianerinnen von San Girolamo in jener Zeit ihre Kirchen mit Tafelbildern und Bildern von Matteo Roselli, Vincenzo Tamagni füllten, mit Bildern von Ligozzi und Passignano.

Sie besaßen kunstvolles Silbergerät und Meßgewänder und Altarbehänge aus kostbaren Gold bestickten Stoffen.

Das Ospedale di Santa Fina, das außer seinem Reichtum an Grundbesitz auch Gemälde und Skulpturen besaß (z.B. die Statuen, in denen Pietro Torrigiani die Heilige Fina und den Heiligen Gregorius darstellt, die 1498 aus Rom gesandt worden waren) und Aufträge an namhafte Künstler erteilte, richtete auch eine große Apotheke ein, mit sämtlichem Zubehör und den außergewöhnlichsten Instrumenten ausgestattet.

Eingedenk seiner sozialen Aufgaben bestritt das Ospedale di Santa Fina die Mitgift von armen Madchen und verteilte an hohen kirchlichen Feiertagen Almosen in Form von Geld, Mehl und Öl, was auch die wohlhabenden Familien taten. Außerdem unterstützte es zusammen mit der Stadtgemeinde Studenten durch Stipendien, an denen sich auch das Collegio Mainardi beteiligte.

In der Tat hatte die Kultur in San Gimignano seit dem 16. Jahrhundert ein sehr hohes Niveau, aber die Wurzeln der Erziehung und Bildung reichten viel weiter zurück.

Seit dem Jahr 1270 wurde den Malern ein Gehalt gezahlt und ein Haus zur Verfügung gestellt. Die Stadtgemeinde besoldete zu dieser Zeit einen Mathematiker, der zusammen mit dem Stadtschreiber, der "das Recht" lehrte, dafür zu sorgen hatte, daß die Kaufmannssöhne auf die rascheste Weise in die Lage versetzt wurden, ihren Vätern behilflich zu sein, das Familienvermögen zu mehren und die Geschäfte zu fördern, ohne sich übervorteilen zu lassen.

Der Pfarrer der Cappella di San Bernardino di Collegiata hatte alle jene zu unterweisen, die sich in der Kunst des Musizierens üben wollten. Man holte die berühmtesten Sprachlehrer, und scheute keine noch so hohen Kosten, um für die jungen Leute die besten Lehrer der Redekunst und der Kunst der Disputierens zu gewinnen.

Zu den berümtesten Lehrern zählten daher Accorsino da Santa Flora, Antonio di ser Salvi, Mattia Lupi und Giovan Battista Valentin!, genannt il Cantalicio, dessen wiederum berühmte Schüler großen Ruf gewannen und selber Lehrmeister in der Heimat oder in der Fremde wurden.

Erwähnt werden müssen auch Onofrio Coppi, Luca Bernardi, Bartolomeo Nerucci und im späten 16. Jahrhundert Lodovico Bonaccorsi, Vincenzo de' Cetti, Domenico Strambi; im 17. Jahrhundert die Mainardi und die Cortesi und Giovan Vincenzo Coppi, Verfasser von Chroniken, und nicht zuletzt der berühmte Historiker Luigi Pecori, der gelehrte Pater Alessandro Checcucci und der Priester Giovanni aus der gleichen Familie, Direktor des Gymnasiums, der auch am weiblichen Konservatorium unterrichtete, das vom Großherzog Pietro Leopoldo 1784 im Kloster Santa Chiara gegründet wurde.

Zu nennen sind auch der Bibliothekar Ugo Nomi und der Latinist Enrico Castaldi, die in einer Zeit allgemeiner beschränkter wirtschaftlicher Verhältnisse das Interesse für das Wissen und die Pflege der eigenen Vergangenheit wachhielten und es nicht zugelassen haben, daß die materielle Not auch zu einer spirituellen Verarmung führte.

Und paradoxerweise können wir heute die Früchte sammeln. Die Stadt hat tatsächlich ein recht reges Kulturleben auf der Ebene lokaler Vereinigungen.

Es gibt eine Bibliothekskommission, die den "Estate sangimignanese" organisiert, mit Film-Theater-Opern- und Konzertveranstaltungen und Bilderausstellungen.

Es gibt eine Vereinigung "Arte viva" von Melerdilettanten und Photographen, eine "Jugend-Archäologiegruppe", ein Kommitee zur Leitung der Städtischen Museen, eine Musikkapelle, eine Musikschule und eine Schule für klassischen Tanz, eine Vereinigung fü die Erhaltung von Castelvecchio, eine Sektion "Archeoclub" und eine Sektion "Societä storica della Valdelsa" und schließlich das zuletzt gegründete Studienzentrum für die Geschichte des Ortes.