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Umgebung von San Gimignano Umgebung von San Gimignano

 

 

 

 

 

Wenn Sie das Stadtgebiet verlassen, haben Sie sogliech ein herrliches Panorama vor sich: vom Elsa-Tal bis hin zu den Hügeln von Siena, von der Anhöhe San Gimignanos bis zum oberen Chiantigebiet.

Das Auge Verliert sich in der sanften, von silbergrauen Olivenhainen und grünen Weinbergen durchwirkten Landschaft, aus der düstere Zypressen hervorragen, eine Landschaft mit den herbgrünen Flecken der Macchia und der Eichen des Cornocchio.

Sie sehen Kirchen, die im Zuge der Landflucht verlassen wurden, aber auch Kirchen, die noch für den Kult geöffnet sind. Sie liegen verstreut in der heiteren, farblich anmutig abgestuften Landschaft, deren Atmosphäre wir auf den Fresken des Ghirlandaio oder des Benozzo wiederfinden.

In der Landschaft erheben sich Überreste von einst mächtigen Burgen und alte Brunnen, wie die von Docciola sotto Casale, aber auch alte charakteristische toskanische Bauernhäuser.

Als Papst Honorius III. 1220 in seiner Bulle die Privilegien des Domherrenkapitels und des Propstes festlegte, gab es im Landgebiet von San Gimignano bereits 41 Kirchen.

Alle Kirchen sind einschiffig, mit kleinen Glockentürmen und von einfacher. Bauweise. Öfters wurden sie auch mit Schenkungen ohne Erben Verstorbener bedacht, oder auch solcher, die sich dadurch das Erbarmen Gottes sichern wollten.

Diese Schenkungen betrafen Häuser, Landbesitz und Kunstwerke. Der Großteil dieser Kirchen ist geschlossen und die bedeutendsten Kunstwerke (Altargemälde, Fresken, Kasein, Antependien, Chormäntel und Goldschmiedearbeiten) wurden in das Musem für Sakralkunst und in die Pinakothek nach San Gimignano gebracht.

 

Umgebung von San Gimignano Certaldo Alto

50052 Certaldo
9 km


Die mittelalterliche Heimatstadt Boccaccios.

Im oberen Teil des charmanten Städtchens schlendert man innerhalb der mittelalterlichen Mauern durch enge Gässchen, vorbei an schönen alten Häusern, die ab und zu den Blick auf das tiefer gelegene Tal freigeben. Begeben Sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und wandeln Sie auf den Spuren Boccaccios. Besuchen Sie sein Wohnhaus (Casa Museo), das nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, und die Kirche San Jacopo, in der der Dichter begraben liegt.

Umgebung von San Gimignano Kirche

San Vivaldo - I - 50050 San Vivaldo
Telefon: 0571 68 01 14
Internetsite: http://www.comunesanquirico.it
13 km


Auf den Spuren von Vivaldo Stricchi.

Nach dem Tod des hl. Vivaldo bauten Franziskanermönche eine kleine Kapelle nahe der Kastanie, wo sein Leichnam aufgefunden worden war. Im 15. Jh. entstand die heutige Kirche, in deren erster Kapelle die Gebeine des Heiligen ruhen. Giovanni Della Robbia schuf die liebliche Geburt Christi über dem Altar.

Umgebung von San Gimignano San Michele a Casale
Es sind Zeugen längst vergangener Zeiten, als diese Kirchen, Pfarrkirchen oder Prioratskirchen für die Landbevölkerung waren. Heute sind viele nicht mehr bekannt, von einigen kennt man nur noch den Namen, der fast immer mit Kriegen oder politischen Ereignissen verbunden war.

Umgebung von San Gimignano Montauto
In diesem Zusammenhang soll San Lorenzo in Montauto erwähnt werden, ein ehemaliger Feudalbesitz, der gegen Ende des 12. Jahrhunderts vom Bischof von Volterra den Herren von Montagutolo geschenkt wurde, die zur Zeit der Gründung von San Gimignano Bürger dieser Stadt waren und sich auf der Piazza della Pieve (wo dann später die Torre del Comune errichtet wurde) ihre Palazzi erbauten.

Die Kirche wurde zur Pfarrkirche erhoben, nachdem die Kirchen von Fosci, Renzano, Oiano und Monti ihrer Rechtsprechung unterstellt wurden; sie war eine der mächtigsten und reichsten des Landgebietes.

Umgebung von San Gimignano Racciano
Erwähnt werden soll auch San Pietro in der Festung von Cuciano (militärischen Vorposten an der Landesgrenze), die dann San Michele in Ranza angeschlossen wurde. Weiter San Bartolomeo in Ulignano, dessen Bevölkerung 1251 freiwillig den Akt der Unterwerfung unter die Stadt San Gimignano unterzeichnete.

Eine weitere Kirche ist Sant'lppolito di Racciano — erster Sitz der Augustinermönche — aus dem Nachlaß des Messer Brogi. Ihr wurden später die Kirchen in Pescille und Signano angegliedert; San Michele in Casale, für die Salimbeni die "Vermählung der hl. Katharina von Alessandrien" malte.

Das Gemälde befindet sich heute in der Kirche Sant'Agostino. Es fehlte aber auch nicht an Klöstern: jenes von San Vittore, sitz der Benediktinerinnen von 1075 bis 1337, bevor diese in das Stadtinnere übersiedelten, wo sie auch heute noch in Kloster San Girolamo leben.

Weiters soll auch auf das Kloster in Strada hingewiesen werden, in dem fast ununterbrochen von 1587 bis 1918 die Kapuziner-Patres ihren Sitz hatten, und Schließlich das Kloster in Monteoliveto.

Umgebung von San Gimignano Monteoliveto
Südöstlich liegt an der Straße, die zum Vorort Santa Lucia in Barbiano führt, die Kirche, oder besser gesagt, das, was heute noch von diesem Kloster zu sehen ist.

Dieses Kloster ließ 1340 der Grundherr von Barbiano, Gualtiero Saivucci, errichten, der sich damit wahrscheinlich mit Gott aussöhnen und gleichzeitig die Gottesmutter ehren wollte.

Auf seinen Wunsch hin wurde die Kirche der Gottesmutter von Monteoliveto geweiht. Nach weiteren Schenkungen — an erster Stelle steht die des Antonio diser Salvi, 1395 auch hier bestattet — wurde das Kloster in der Mitte des 15. Jahrhunderts vergrößert.

Die Fratres von Monteoliveto, die hier seit 1340 lebten, gerieten 1776 wegen schlechter Verwaltung der Güter in große finanzielle Schwierigkeiten, so daß das Kloster aufgelöst und die Kirche dem Dom zu San Gimignano unter der Rechtsprechung eines einzigen Propstes angeschlossen wurde.

Die Kirche hat einen Portikus mit drei Arkaden und auf der Lünette oberhalb des Portals ist ein Fresko zu sehen, das Pecori dem Tamagni zuschreibt.

Das einzige Schiff endet in einer rechteckigen Apsis, die Decke ist gewölbt. Der Bau wurde mehrmals verändert (u.a. 1698 und 1917) und die bedeutendsten Kunstwerke, wie z.B. die "Krönung der Gottesmutter" von Pin-turicchio, wurden in die Pinakothek von San gimignano gebracht.

Auf dem Altar ist rechts ein Gemälde von Sebastiane Mainardi aus dem 15. Jahrhundert übriggeblieben.

Im Kreuzgang, der an Brunelleschi erinnert (heute Privatbesitz mit Park) befindet sich ein Fresko, das von Benozzo Gozzoli entworfen, jedoch von einem seiner Schüler ausgeführt wurde; Cavalcaselle ist der Ansicht, daß das Werk recht stümperhaft ist. Dargestellt ist Christus am Kreuz; zu Füßen die weinende Muttergottes, die beiden Heiligen Giovanni und Girola-mo und vier weitere Heiligen. Das Werk ist mit der Jahreszahl 1466 datiert.

Umgebung von San Gimignano Cellole
Abgeschieden in der Stille der Landschaft erblickt man zwischen Zypressen die Fassade der romanischen Kirche von Cellole, die 1190 aus des Nähe hierher verlegt wurde.

Sie ist eine der ältesten Kirchen der Umgebung und übte Rechte über weitere zehn Pfarrkirchen aus. Auch heute ist sie noch der Diözese Volterra unterstellt; geweiht wurde sie erst 1237.

Die romanische Kirche ist aus Stein gebaut und hat drei kleine Schiffe. Das Dach besteht aus Holzgebälk. Die Fassade hat ein Portal mit einem Architrav, der auf zwei Pilastern mit Basrelief ruht.

Durch ein zweibogiges Fenster dringt Licht in das Mittelschiff; zwei kleine, längliche Fenster öffnen sich auf die Seitenschiffe. Schlicht ist die Apsis gestaltet, die mit schönen basreliefs geschmückt ist, die auch außen angebracht sind.

Die seitlichen Apsiden sind hingegen nüchtern und schmucklos. Die Säulen, welche die zwölf Bogen stützen, enden in Kapitelle, die in Stein gehauen sind. Auf drei von diesen sind spuren von Alten Fresken aus dem 13. Jahrhundert zu sehen.

Diese Kirche ist ein außerordentliches Beispiel für religiöse Sammlung im Gebet. Die sanfte Landschaft inspirierte Giacomo Puccini zu seiner Oper "Schwester Angelica".

Unterhalb von Cellole gibt uns der sogenannte Brunnen des hl. Bartolo an der Landstraße einen mögliche Hinweis auf die Stelle, an der sich einst das Aussätzigen-Spital befunden haben dürfte, das diesen Heiligen anvertraut war.

Die Aussätzigen durften nur unter Beachtung der seit 1255 bestehenden strengen Vorschriften die Stadt betreten, und zwar in besonderer Bekleidung (Mantel mit Kapuze und einer Glocke am Hals).

Das Betreten der Stadt war ihnen jeweils am Dienstag und Freitag und in der Karwoche gestattet.

Umgebung von San Gimignano Pancole
Vier Kilometer von San Gimignano entfernt finden wir ein Beispiel einer tiefen Volksfrömmigkeit, das in einem der Gottesmutter geweihten Wallfahrtsort zun Ausdruck kommt.

Es ist das Heiligtum von Pancole, das, 1670 errichtet, 1788 Pfarrkirche wurde. Die Kirche hat einen Portikus, ist einschiffig und in Form eines lateinischen Kreuzes erbaut. Kuppel und Wölbungen sind von Pilastern mit einem Kranzgesims gestützt. Eine Marmorbalustrade trennt das Schiff vom Presbyterium, auf dessen Hauptaltar sich in der mitte ein Bildnis der stillenden Muttergottes mit Kind befindet, das dem Pier Francesco Fiorentino zugeschrieben wird.

Es wird von den Gläubigen sehr verehrt, die es aus einem der vielen kleinen Kapellen längs der Landwege retteten. Dieses Bild war, wie so viele andere, verlassen und von Efeu überwuchert.

Ein Streifen über dem Antlitz der Muttergottes weist darauf hin. Das Heiligtum wurde errichtet, nachdem 1668 die Muttergottes einem armen und von Geburt an stummen Hirtenmädchen erschienen war.

Das Mädchen erhielt die Sprache und seine Familie einen mit Brot gefüllten Trog. Das Heiligtum wurde später an dem Ort errichtet, an dem das überwucherte Bild aufgefunden wurde. Hier ereigneten sich durch die Fürbitte der Muttergottes zahlreiche Wunder, was den Wunsch der Bevölkerung rechtfertigte, dem wundertätigen Bild eine Kirche zu errichten.

An der Weihe nahm damals eine große Menschenmenge teil, an ihrer Spitze hohe Würdenträger.

In diesem Rahmen wird jeweils am 8. September — Maria Geburt — das Fest der Madonna mit einer Prozession begangen, die von der Collegiata in San Gimignano ausgeht. Nach den Feierlichkeiten ist der Vorplatz der Kirche mit den vielen Buden ein Treffpunkt der Bevölkerung. Das Fest wird it einem Feuerwerk beschlossen.

Die Wallfahrtskirche wurde im 2. Weltkrieg beschädigt, dann restauriert und 1949 wieder für den Kult geöffnet.

Doch auch die Landsitze und Burgen dürfen nicht vergessen werden, die fast immer mit der Erinnerung an Kämpfe und Aufstände in vergangenen Zeiten verbunden sind: Castelsangimignano, und die Burgen von Monti, der Fosci, Pichena, Montegabbro, Larniano, Citerna, San Benedetto und Montalto alle an der ehemaligen Landesgrenze gelegen.

Diese Kastelle wurden im Laufe der Zeit zerstört, und oft sieht man nur noch Überreste. Dies gilt vor allem für die einst wichtige Festung von Caltelvecchio.

Umgebung von San Gimignano Castelvecchio
Ihre Geschichte ist mit der Expansion von San Gimignano verbunden. Wie San Benedetto, Casaglia und Cellole war diese Festung Sitz eines der vier ländlichen Distrikte, die Herrschaftssitze und militärische Stützpunkte umfaßten.

Castelvecchio, auf der Anhöhe von Cornocchio gelegen, war dem Gebiet von Volterra am nächsten. Es war umschlossen von einer Stadtmauer mit Türmen, die zum Schütze der Wohnhäuser, der Kirche und der Räume der Wachmannschaft bestimmt waren.

Ursprünglich gehörte Castelvecchio dem Bischof von Volterra, doch als sich San Gimignano 1199 eigene Stadtgesetze gab, schlössen die Stadtväter von San Gimignano mit Ca-stelveccho ein Bündnis. Castelvecchio wurde somit zum Vorposten San Gimignanos und blieb es auch im 14. und 14. Jahrhundert.

Mit der Zeit verlor diese Festung an Bedeutung. Wichtig wurde nun Castelsangimignano an der Verbindungsstraße zwischen Colle Val d'Elsa und Volterra.

Die Festung von Castelvecchio wurde, wie bereits erwähnt, verlassen, verfiel zusehends und wurde mit der Zeit ganz überwuchert. Gegenwärtig legen die "Freunde von Castellvecchio" in Zusammenarbeit mit dem Archeoclub die ursprüngliche Struktur wieder frei.

Zum Großteil sind es nur noch mauerüberreste der Festung und des alten Turmes des Kirche San Frediano. Doch der besondere Zauber, der von diesen Ruinen ausgeht, die inmitten der Macchia mit Steineichen liegen (aus dieser Bewaldung bezog San Gimignano sein Bauholz, gegen Ende des 13. Jahrhunderts hoffte man auch, hier Silber zu finden) ließ Sagen entstehen, die von Verrat und Teufelswerk handeln.

Diese Stätte sollte man sich wegen ihres Reizes unbedingt ansehen. Zwischen den Überresten längs vergangener Zeiten versinkt man in die düstere Atmosphäre, in der sich die Geschichte eines grausamen Kriegers zugetragen hat, der die Festung mit Hilfe der Tochter des Burgherrn bezwingen wollte.

Diese ließ den jungen Krieger heimlich in den Turm ein und half ihm, dem schlafenden Vater ein Armband in Form einer Schlange zu entwenden. Dieses verlieh der Legende nach dem Träger Unbesiegbarkeit. Doch diesem Verrat setzte ein Blitz ein Ende, der die Burg zerstörte. Die Klage des bis in alle Ewigkeit verbannten Mädchens ist in mondlosen Nächten zwischen den Trümmern zu hören — so will es wenigstens die Sage. Aber vielleicht ist es nur das geheimnisvolle Raunen des Windes zwischen den einsamen Ruinen.