Historie von Schenna
Zeittafel von Schenna
Chronologie zur geschichtlichen Entwicklung des Dorfes -bearbeitet von Dr. Notburga Unterthurner
1300-850
Wallburgen auf dem Kirchenhügel von Schenna und dem Hügel von St. Georgen
15 v. Chr.
Weströmisches Reich: Drusus und Tiberius erobern das Alpengebiet und gründen darauf die Provinz Rätien. 4. u. 5. Jh. Romansierung unseres Landes
550-600
Vordringen der Bajuwaren und friedliche Landnahme
1136
Goswin-Chronik: sie erwähnt eine ältere Kirche, die im 12 Jh. durch eine neue ersetzt wurde. Die Pfarrei umfasste bis 1150 auch das Passeier links der Passer. 1141 Die Grafen von Vinschgau nennen sich erstmals „Grafen von Tirol".
1149
Der Name „Schenna" wird erstmals urkundlich erwähnt als „schennan".
um 1150
Die Herren von Schenna, Odoricus und Hainricus des Sennano, werden als Ministerialen der Grafen von Tirol erstmals urkundlich erwähnt.
Ende 12. Jh.
Bau des Bergfriedes von Schloss Gojen, das zu en ältesten Ministerialburgen der Grafen von Tirol gehört. Nach seinen frühesten Besitzern wurde der als Wohnturm errichtete Bergfried „Milserturm" genannt.
1248
Entstehungsjahr des Landes Tirol, das nun nicht mehr als „Land im Gebirge" bezeichnet wird, sondern als „dominium comitis Tyrolis".
1271
Teilung der Grafschaft Görz-Tirol: Graf Meinhard II. erhält Tirol, Graf Albert Görz Lienz und Pustertal. 1273 Königin Elisabeth, Ehefrau des Grafen Meinhard II. von Görz und Tirol und Tochter Herzog Otto II. von Bayern, stirbt auf Schloss Goyen.
13. Jh.
Bau der Rundkirche von St. Georgen in spätromanischem Stil
Um 1290
Bau von St. Martin am Friedhof
1346
Urkundliche Erwähnung von St. Georgen als „altes Burgstall auf Schenna, worin die St. Georgenkirche steht".
um 1650 1739 1796-1797 1800
Burg Schenna wurde bisher von Petermann bewohnt. Nachdem ihm der Tiroler Landesfürst die Verwaltung des Burggrafenamtes überlässt und ihm die Erlaubnis erteilt, auf dem Hügel von Schenna ein neues Schloss zu bauen, übergibt Petermann St. Georgen seinen Vettern Reimprecht und Wernher. Petermann wird auf Lebenszeit das Gericht von Schenna übertragen.
Die Landesfürstin Margarethe Maultasch bestätigt Petermann das Richteramt von Schenna. Petermann von Schenna stirbt als einer der mächtigsten Herren des Landes und als letzter seines Stammes.
Adelhaid von Schenna, die 2. Tochter Petermanns, heiratet Hans von Starkenberg, der dadurch mit Schenna belehnt wird. Im Winter wird die Burg Schenna 6 Wochen lang belagert. Nach einem Waffenstillstand muss Schenna am 16.2. abgetreten werden.
Der Bergfried von Schenna stürzt ein. Der ursprüngliche Standort lässt sich nicht mehr mit Sicherheit belegen. Auf dem ältesten Bild der Burg, hätte er an der Südostecke des Burghügels gestanden.
Der Kaiser verkauft die Burg Schenna an den Tiroler Adeligen Paul von Liechtenstein. Von ihm wird das Schloss in seiner heutigen Form umgebaut.
Wichtige Profanbauten: diese Jahreszahl steht über der steingerahmten Rundbogentür des Gemeindehauses. Aus dieser Zeit stammt auch der Widum, dessen einfache Stuckdecken gleichzeitig mit denen von Schloss Thum ausgeführt wurden. Das Torgglerhaus und das Dornerhaus zeigen typische Stilelemente des Bauernhauses aus dieser Zeit.
Hl. Kummernus von St. Georgen: diese seltene Darstellung der spanischen Königstochter wird vom Volk als Märtyrerin verehrt. Die Pfarrkirche von Obertall wird zu Ehren des Hl. Johannes und Paulus geweiht.
Krieg Österreichs mit Frankreich: französische Truppen gelangen bis Meran.
Erzherzog Johann besucht mit 18 Jahren zum 1. Mal Tirol. Seine Vorliebe gilt der Natur und den Bergen; sie zeigt sich darin, dass er zwei Passeirer, Haller und Pichler, mit der Erstbesteigung des Ortlers betraut (1804).
1805
Friede von Preßburg: Tirol kommt zu Bayern.
1809
Tiroler Freiheitskämpfe gegen die bayrische Herrschaft: Erzherzog Johann kommt dabei eine bedeutende Rolle als Verbindungsmann Andreas Hofers zu.
1811
Ein kaiserlicher Erlass verbietet Erzherzog Johann den Aufenthalt in Tirol. Er wählt die Steiermark zu seiner neuen Heimat.
1827
Erzherzog Johann heiratet die bürgerliche Posthalterstochter Anna Plochl aus Aussee.
1845
Erzherzog Johann kauft Schloss Schenna und das Schloss Thum.
1848-1849
Die deutsche Nationalversammlung wählte Erzherzog Johann in Frankfurt am Main zum Reichsverweser.
1850
Schloss Gojen geht in den Besitz der Grafen Mohr über.
Um 1850
In Meran nimmt der Fremdenverkehr ständig zu und die Stadt entwickelt sich allmählich zu einem Kurort.
1859
Erzherzog Johann stirbt in Graz. Seinem Wunsch gemäß errichtet ihm sein Sohn Graf Franz von Meran das Mausoleum in Schenna. Es wurde nach den Plänen des Wiener Baumeisters Prof. Moritz Wappler in neugotischem Stil erbaut (1860-1869). In der Gruft dieser Grabkapelle sind ebenfalls die Frau des Erzherzogs, Anna Gräfin von Meran, der Sohn Franz und seine Frau Theresia Gräfin Lamberg beigesetzt.
1867
Eröffnung der Brennerbahn
1894-1910
Besprechungen zur Vergrößerung bzw. Neubau der Pfarrkirche
um 1900
Schenna zählt ca. 1.500 Einwohner.
4.5.1914
Das Projekt zur neuen Pfarrkirche vom Wiener ArchitektenEduard Hütter wird genehmigt und die Bauarbeiten beginnen.
1914/1915
Der erste Weltkrieg bricht aus. Italien erklärt am 23.5.1915 Österreich den Krieg.
3.11.1918
Waffenstillstand an der Südfront. Die Italiener besetzen Südtirol kampflos.
10.9.1919
Friedensvertrag von Saint Germain 10.10.1920 Italien annektiert Südtirol.
2.10.1922
Faschistischer „Marsch auf Bozen" und Beginn der systematischen Italienisierungsmaßnahmen in Südtirol
9.6.1925
Mit einem Dekret werden alle deutschen Vereine aufgelöst. Die deutsche Schule wird verboten.
1926-1931
Wiederaufnahme der Bauarbeiten und Fertigstellung der neuen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
1931
Feierliche Einweihung der Pfarrkirche
1939
Abkommen zw. Italien und Deutschland zur Umsiedlung der Südtiroler. 86 % optieren für die deutsche Staatsbürgerschaft. 1.9.1939 Ausbruch des zweiten Weltkrieges 1943 Deutsche Truppen besetzen die Provinz Bozen als Teil der „Operationszone Alpenvorland".
1945
Kommissarische Verwaltung der Gemeinde durch Johann Pircher.
1945
Ende des zweiten Weltkrieges.
1945-1946
Petitionen und Kundgebungen zum Zwecke der Wiedervereinigung Südtirols mit Österreich
5.9.1946
Unterzeichnung des Pariser-Vertrages und des Gruber-Degasperi-Autonomieabkommens für Südtirol
1.1.1948
Italienische Verfassung und Autonomiestatut (14.3.) für „Trentino - Tiroler Etschland"
1952
Gemeinderatswahlen; Bürgermeister Johann Pircher
1954
Eröffnung der Autobuslinie Schenna - Meran
9.10.1955
Gründung des Vereins für Kultur, Heimatpflege und Verschönerung Schenna
1956
Erste Verhandlungen zwischen Italien und Österreich über die Erfüllung des Pariser Abkommens
1956-1957
Demonstrative Sprengstoffanschläge mit dem Zweck, das Südtirolproblem vor die UNO zu bringen 1956 Gemeinderatswahlen; Bürgermeister: Josef Innerhofer
17.11.1957
Großdemonstration von Sigmundskron mit der Forderung „Los von Trient"
1959
Gedenkfeier zum 100. Todestag von Erzherzog Johann
1959
Hans Pichler wird Obmann des Verkehrsvereines.
1959
Südtirolproblem vor dem Europarat
1960
Fertigstellung der Straße Schenna-Meran 1960-1961 Südtirol-Resolution vor der UNO
1961
Serie von demonstrativen Sprengstoffattentaten
1963
Fertigstellung des neuen Gebäudes der Raiffeisenkasse mit Verkehrsbüro
1960-1970
Entwicklung Schennas zum Fremdenverkehrsort
1964
Gemeinderatswahlen; Bürgermeister: Josef Kaufmann
1967
Errichtung des Granner-Steges über die Passer
1968
Inbetriebnahme der Ifinger Seilbahn
1968-1972
Bau der Brenner Autobahn
1969
Einigung über ein „Paket" autonomer Rechte für Südtirol
1969
Gemeinderatswahlen; Bürgermeister: Johann Daprä
1973
Eröffnung des Sesselliftes Oberkirn-Grube
1974
Eröffnung des Eislaufplatzes beim Valquint-Hof, Das öffentliche Freibad wird der Bestimmung übergeben. Gemeinderatswahlen; Bürgermeister: Johann Daprä
1975
Errichtung des Verkehrsbüros im Gemeindehaus
29.4.1978 Grundsteinlegung der neuen Kirche in Verdins
1978
Durch Beschluss des Landesausschusses wird in Schenna das Verkehrsamt eingesetzt, welches den bisherigen Verkehrsverein ersetzt. Der Präsident des Verkehrsvereines Hans Pichler ist auch der 1. Präsident des Verkehrsamtes.
1979
Großer Erdrutsch unterhalb der Streitweiderai
21.7.1980
Franz Mair wird Präsident des Verkehrsamtes.
14.9.1980
Weihe der Glocken und Segnung der neuen Kirche in Verdins
13.12.1980
Dorfzeitung Schenna - erste Nummer
1980
Gemeinderatswahlen; Bürgermeister: Josef Unterthurner Bau der neuen Grundschule von Schenna
1981
Einführung einer Gästekarte; Wiedereröffnung der Alten Pfarrkirche nach gründlicher Restaurierung
7.2.1981
Werbeveranstaltung in Dortmund, Westfalenhalle 5.2.1983 Werbeveranstaltung in Stuttgart, Killesberg
1984
Partnerschaft zwischen Schenna und Stainz (A) Aufführung des Freilichtspieles „Der Judas von Tirol" im Schloss Schenna
1985
Gemeinderatswahlen; Bürgermeister Josef Unterthurner
8.2.1986
Werbeveranstaltung in Frankfurt/Hoechst
1988
Beginn der Bauarbeiten zur Neugestaltung des Dorfzentrums (Veranstaltungszentrum, Parkgarage) nach den Plänen von Arch. Willy Gutweniger
1989
Zum erstenmal verkehrt in Schenna der Gästebus. 23.4.1989 Feierliche Wiedereröffnung der St. Georgs-Kirche nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten
1990
Gemeinderatswahlen; Bürgermeister: Albert Pircher Inbetriebnahme der Parkgarage und des Raiffeisenplatzes
1992 20.3.-28.3.
Sonnenzug Schenna (Hamburg-Schenna-Hamburg)
2009
Einweihung des Vereinshauses „Unterwirt"
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