 Seen in Oberitalien - Der Gardasee
Sport und Freizeit
Der Gardasee ist der wohl größte Aktivspielplatz Europas. In der kontrastreichen Region vereinen sich Wasser, Berge und Flachland auf einzigartige Weise.
Hier steht der Kletterfelsen gleich beim Surfspot, Mountainbiketrails enden am Strand und vom 2000er kann man die Segler beobachten.
Der nördliche Gardasee ist längst zur Kultkulisse für Mountainbiker, Freeclimber, Paraglider, Surfer und Segler geworden. Und auch Wanderer und Trekkingfans werden von der Schönheit der Seelandschaft magisch angezogen.
Eben noch zwischen Weinbergen und Olivenhainen unterwegs, findet man sich kurz darauf auf lieblichen Almwiesen oder inmitten schroffer Felsformationen wieder.
In einer der modernsten Seilbahnen Europas gelangt man in wenigen Minuten vom Ufer des Sees auf die Gipfel des Monte Baldo. Dort oben gibt es im Winter etliche Kilometer an Loipen und mehrere Skigebiete.
Abseits der Pisten sorgen Rodelbahnen und Winterwanderwege für ein unvergessliches Schneeerlebnis. Golfer finden in der mediterranen Hügellandschaft des südlicheren Gardasees zahlreiche originell gestaltete Fairways.
Und wer die unberührte Natur hoch zu Ross entdecken möchte, hat hierzu am Lago fast unbegrenzte Möglichkeiten.
Angeln
Wer im Urlaub am Gardasee angeln möchte, benötigt einen Angelschein. Dazu kauft man in Postämtern und Tabakläden zwei Stempelmarken. Den Angelschein (tassa per la pesca), der in den Fremdenverkehrsämtern erhältlich ist, füllt man aus und klebt die Stempelmarken auf das ausgefüllte Formular. Auch das Angeln vom Boot aus ist grundsätzlich auf allen für den Gardasee zugelassenen Booten erlaubt.
Im nordwestlichen Teil des Gardasees finden sich Gardaseeforelle und vereinzelt Bachforellen. Im Süden entwässert der Mincio den Gardasee, dort gibt es im Bereich der Mündung viele Hechte. Die Vorschriften zu Fischgrößen und Schonzeiten sollten in den Fremdenverkehrsämtern erfragt werden, man sollte sich daran halten, denn es finden Kontrollen statt!
Bergsport
Die Geomorphologie des Hinterlands des Gardasees, das sich von der 2218 m hohen Monte Baldo-Kette im Norden bis zu den Moränenhügeln im Süden erstreckt, bietet zahllose Möglichkeiten, in einer landschaftlich interessanten Umgebung mehr oder weniger schwierige Spazier- und Wanderwege zu begehen.
Wandern, Klettern, Bergsteigen, Canyoning, Mountainbiken, Skifahren und Wasserfallklettern – Bergsport jeder Art leiten und begleiten die staatlich geprüften Bergführer von alpinando (Tel. 00 39 / 03 65 52 19 45) und Guide Alpine (Tel. 00 39 / 04 64 51 98 05).
Golf
Auch für Golfer wird der Gardasee immer attraktiver, wenngleich dieser Sport hier schon lange ausgeübt wird. Aus der Unternehmungslust eines Hotelinhabers entstand bereits 1912 der Golfplatz von Bogliaco, als dritter Platz in Italien überhaupt.
Seine Lage auf der Anhöhe lässt einen weiten Blick auf den Gardasee zu. Dank des milden Klima kann das ganze Jahr über gespielt werden. Mittlerweile gibt es sechs Plätze in der Nähe des Sees.
Ca'degli Ulivi Country Golf
Marciaga di Costermano
Tel. 00 39 / 04 56 27 90 30
Arzaga Golf Club
Carzago di Calvagese della Riviera
Tel. 00 39 / 030 68 06 00
Garda Golf Country Club
Soiano del Lago
Tel. 00 39 / 03 65 67 47 07
Golf Bogliaco
Toscolano-Maderno
Tel. 00 39 / 03 65 64 30 06
Golf Club Verona
Sommacampagna
Tel. 00 39 / 045 51 00 60
Golf Club Villafranca
Villafranca
Tel. 00 39 / 04 56 30 33 41
Ca'degli Ulivi Country Golf
Am venetischen Ufer des Gardasees, fast über der heiteren Kleinstadt Garda, liegt im Ort Costermano hoch über dem See der Golf Club Ca' degli Ulivi.
Die Anlage besitzt 18 für Meisterschaften geeignete Löcher, die 1991 eröffnet wurden. Der Rahmen, in den sich diese Anlage fügt, kann dank der geo-Merkmale und der Farben als absolut einzigartig betrachtet werden.
In dieser Szene dominiert die Vegetation, die in dieser Ecke der Region Venetien besonders vielfältig ist und in der der Olivenbaum der unbestrittene Hauptdarsteller ist. Gerade dieser Pflanze, die zu den wichtigsten Elementen der venetischen Landschaft gehört, ist eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet worden, wobei auch dessen Position innerhalb der Spielstrecke berücksichtigt werden musste.
Die Anlage liegt auf einem leicht gewellten Boden und besitzt 18 Löcher, par 71, und ist vom englischen Studio Cotton Penninck & Partners entworfen worden. Sie kann dank des günstigen Seeklimas das ganze Jahr über besucht werden, denn im Winter ist die Luft mild und im Sommer weht ein frischer Wind.
Klettern
Für erfahrene Bergsteiger stehen im Sarcatal nördlich von Riva Klettersteige zur Auswahl. Sportkletterer fühlen sich ohnehin schon lange an den senkrechten Wänden im Norden des Sees zuhause. Für Freeclimber wurden in Arco mittlerweile auch künstliche Kletterwände geschaffen, dort findet im September der internationale Kletterwettbewerb Rock Master statt.
FREE CLIMRING, TREKKING UND ABENTEUERSPORT
Wir haben diese Sportarten in diesem Kapitel zusammengefasst, weil in allen die "Muskelarbeit" vorrangig ist. Dabei sind die Unterschiede natürlich sehr bezeichnend: beim Free Climbing wird höchste Kraft gefordert, beim Trekking zählt eher das ruhige Wandern durch die schöne Naüir.
Für die erstere Sportart bestehen echte Übungsplätze, die an steilen Felswänden direkt über dem See eingerichtet wurden. Aber auch zum Ausüben des Trekkings gibt es zahllose Möglichkeiten: im Gebirge: das Monte Baldo-Massiv,Tremalzo, auf den Spitzen des Naturparks des Oberen Gardasees, um nur die einige der beliebtesten Ziele zu nennen; eine weitere Alternative sind die ruhigeren Wanderwege auf den Hügeln des Valtenesi-Tals.
Auch der Freiflug darf nicht vergessen werden. Aus der Höhe frei in den blauen See stürzen, Ikaros Traum mit dem Deltagleiter oder dem Gleitflug verwirklichen. Die Absprungpisten befinden sich auf den höchsten Gopfeln, und man landet in der Nähe des Trentino oder direkt am Seeufer.
Ein phantastischer Sport, der nur für weniger Auserwählte ist. In den örtlichen Toiiristildnforrnationsbüros werden ausführliche Angaben und Ratschläge geliefert.
Radfahren
Seit es Mountainbikes gibt, ist die Region ein beliebtes Revier der Radsportler geworden. Im Norden braucht man wegen der Höhenunterschiede eine recht gute Kondition. Im Süden kann man dagegen gemütlich radeln, in dem flachen Gelände genügen einfachere Fahrräder.
In Italien gilt Helmpflicht für Radfahrer, es halten sich nicht alle daran, aber bei organisierten Touren wird man ohne Helm nach Hause geschickt.
Einige internationale Bike-Wettbewerbe werden im nördlichen Teil des Gardasee-Gebietes ausgetragen, Informationen bei den Fremdenverkehrsämtern.
Das Mountain Bike hat sich in den letzten Jahren weit verbreitet. Dazu haben auch die zahlreichen Wege direkt am See entlang oder die im Hinterland liegenden Wege ihren Beitrag geleistet.
In allen Ortschaften kann man Mountain Bikes leihen. Dazu sollte man sich im allgemeinen an Sportartikelgeschäfte wenden sowie mit einer Wegekarte ausgerüstet sein. Die schönsten Etappen für die erfahrenen Fahrer befinden sich in den Bergen um den See herum.
Die Seilbahn Malcesine-Monte Baldo ermöglicht es, das Fahrrad bis auf die Spitze zu transportieren und von dort aus die zahllosen Ausflugsmöglichkeiten auszuschöpfen.
Reiten
Den Gardasee auf einem Pferderücken zu entdecken, stellt eine kürzlich geborene Mode dar. Dabei handelt es sich um einen Erfolg, der aufgrund internationaler Wettbewerbe erzielt werden konnte, die organisiert wurden und die Aufmerksamkeit der Experten und Liebhaber verzeichneten.
Das Hinterland mit seinen grünen Oasen hat den letzten Anstoß gegeben und so braucht man nur die lange Liste spezialisierter Zentren anzusehen, um erkennen zu können, wie sehr sich diese sportliche Disziplin durchsetzen konnte.
Besonders im südlichen, leicht hügeligen Teil des Sees bieten sich Reit-Ausflüge an. Ausritte sind ganzjährig möglich, bieten im Frühjahr ab Mitte Februar und bis in den Herbst Ende November bei angenehmen Temperaturen optimale Reitbedingungen.
Reittouren veranstaltet das Reitzentrum Rossar bei Garda. Die Schule steht unter deutscher Leitung. Ein weiteres Reitzentrum befindet sich in Caprino Veronese, Tel. 00 39 / 04 57 26 50 65.
Surfen
Wassersport ist am Gardasee praktisch gleichzusetzen mit Surfen. Wer in Tórbole, dem italienischen Mekka dieser Sportart, ohne Brett anreist, fällt direkt auf. Die Winde, die so pünktlich wie Schweizer Uhren täglich über den See pusten, stehen je nach Tageszeit für Anfänger oder auch für Starkwindsurfer günstig. Neu am Gardasee ist das Kite-Surfen, eine Kombination Drachenfliegen und Surfen, auszuprobieren in Navene bei Málcesine.
Das Dreieck Riva-Malcesine-Limone wird von den Liebhabern dieses Sports als echtes Windsurf-Paradies betrachtet. Die Anwendung eines Rettungsringes oder einer Schwimmweste ist obligatorisch und dem Kurs der Linienschiffe muss eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn in der Nähe der Anlegestellen gilt absolutes Vorrecht für die Schiffe.
Zahlreiche Wettbewerbe und internationale Meisterschaften werden abgehalten, wie z.B. der Weltcup der Professionals, der vor Riva und Torbole am oberen Ende des Sees stattgefunden hat. In diesem Gebiet befinden sich auch die Segelvereine, die nur für Surfer eingerichtet wurden.
Segeln
Der Gardasee kann sich einer antiken und konsolidierten Tradition rühmen. Die Segelvereine haben in den letzten 40 Jahren die besten Skipper der olympischen Kategorien hervorgebracht.
Andere, wie der dänische Olympiateilnehmer Bank, oder die Deutschen Hagen und Hoesch, der Österreicher Raudaschal, haben diesen See zur idealen Trainingsstätte erwählt. Der Wind ändert sich je nach Zone: sanfter ist er im Süden, frischer im Norden, oberhalb von Gargnano in Richtung Malcesine und Riva.
Alle Orte besitzen ihre lokalen Segelvereine sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, die zum Nationalverband gehören. Ebenso berühmt sind die Wettbewerbe, wie z.B. die äußerst beliebte Centomiglia und die Intervela, Regatten, die auf eine über vierzigjährige Geschichte blicken können.
Jedes Jahr werden internationale Meisterschaften organisiert, von denen wir als zuletzt abgehaltene die Premiere der Campionati Internazionali Open nennen wollen, die die zehn Olympiaklassen betreffen.
Viele Surfschulen bieten mittlerweile auch Segel- oder Katamaran-Kurse an. Genau genommen hat das Segeln auf dem See auch die längere Tradition. Eine der berühmtesten Regatten wird hier ausgetragen: Bei der Centomiglia, ausgehend von Bogliaco, misst sich jedes Jahr im September die Weltelite.
Tauchen
In einigen Orten am Gardasee gibt es Tauchschulen, die sowohl Kurse als auch Ausflüge veranstalten. Auf dem ganzen See sind, um Unfälle zu vermeiden, Signalboje und Mutterschiff vorgeschrieben! Getaucht wird nach versunkenen Galeeren, bei Brenzone wurde eine beleuchtete Madonnenstatue in den See versenkt.
In den unterschiedlichen Seeabschnitten kann man interessante Unterwasserausflüge unternehmen. In Torri del Benaco besteht ein spezialisiertes Zentrum, in dem die Taucher eine in der Nähe des Seeufers, vollkommen unter Wasser aufgebaute Krippe besichtigen können.
GLEITSCHIRME UND DELTAGLEITER
Die Gebirgskette des Monte Baldo und die Anlagen der Seilbahnen Malcesine-Monte Baldo-Novezza ermöglichen atemberaubende Flüge mit einem Höhenunterschied von 1700 m in Richtung Gardasee im Westen und den Moränenhügeln im Süden.
Das Vorhandensein des Sees bietet auch eine Sicherheit, um besondere Flugbedingungen simulieren zu können.
Tennis
In jeder Gemeinde befindet sich zumindest ein Tennisplatz. Diese Situation dürfte die Wünsche der Tennisfreunde weitestgehend befriedigen.
Wintersport
Der Monte Baldo wird im Winter aufgrund seiner balkonartigen Position über dem Gardasee zu einem Paradies für Skifahrer.
Es gibt drei Zugangsmöglichkeiten: von Malcesine (90 m) erreicht man mit der Seilbahn eine Höhe von 1778 m und von diesem Punkt aus kann man den Sessellift und die sechs Skilifte benutzen; vom Ortsteil Prada aus, in der Gemeinde San Zeno di Montagna (1050 m), erreicht man die Costabella-Anlage, die mit einem Korblift, einem Sessellift und drei Skiliften ausgerüstet ist und eine Höhe von 1850 m erreicht.
Und schließlich Ferrara di Monte Baldo, wo die Skifahrer auf den Novezza-Anlagen mit ihren vier Skiliften von den 1400 Metern des Ausgangspunktes auf 1680 m befördert werden.
Wellness
Sirmione im Süden des Gardasees war schon in der Römerzeit als Heilbad bekannt: Seine über 60 °C heißen schwefelhaltigen Quellen entspringen dem Seeboden. Das Heilwasser soll bei Erkrankungen der Atemwege sowie bei rheumatischen Leiden helfen (Terme di Sirmione, Tel. 00 39 / 030 91 60 44).
Zu den Thermaleinrichtungen hinzugekommen ist in Sirmione ein neuer großer Wellness-Komplex, genannt Aquaria; er umfasst 900 m2 Wasserfläche. Das Zentrum befindet sich in der historischen Altstadt von Sirmione, dort gibt es auch Hallenschwimmbäder für winterliche Besuche der Thermen.
Ein weiteres Thermalzentrum liegt in der ›Villa dei Cedri‹ in Colà di Lazise (Tel. 04 57 59 09 88). Dort gibt es in einem Park mit großen alten Bäumen einen 5000 m2 umfassenden Thermalsee mit 37 °C warmem Wasser, mit Unterwassermassagen und Springbrunnen (auch im Winter geöffnet).
Die starken Quellen speisen den See etwa jeden zweiten Tag komplett neu. Das Wasser wird für Bade- und Trinkkuren verwendet.
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