Der Bolsena-See ist der «Volsiniensis lacus » der Antike. Er hat eine elliptische Form und eine Breite von 11,5 bis zu 12,8 km, einen Durchmesser von 43 km und einen Flächeninhalt von 114,53 kqm.
Unter den Seen Italiens vulkanischen Ursprungs ist er der grösste; in der Grössenordnung der italienischen Seen steht er an fünfter Stelle.
Sein Seehöhe beträgt 3051 m und seine grösste Tiefe misst 146 m. Im See liegen die Inseln Bisentina und Martana, die möglicher Weise Reste der inneren Krater sind.
Die Wasser des Sees sind sehr fischreich; es gibt Lachse, Schleie, Hechte, Karpfen und vor allem Aale von besonderer Qualität. Bohena (343 m über dem Meer), eine charakteristische mittelalterliche Ortschaft etruskischen Ursprunges. Sie wurde durch das «Wunder von Bolsena»im Jahre 1263 allgemein bekannt, wo, während der Messe, die ein böhmischer Priester ohne Glauben an die Wandlung las, aus der Hostie, plötzlich Blut tropfte und dasCorporale, die liturgischen Tücher und den marmornen Fussboden befleckte.
Dieses Wunder war der Anlass zur Stiftung des Fronleichnams-Festes, zum Bau des Domes von Orvieto und zu dem herrlichen Fresko von Raffael im Vatikan.
In der Kirche der Heiligen Christina aus dem 11. Jahrhundert, mit einer eleganten Renaissance-Fassade, wird in der Kapelle del Miracolo, noch heute ein Stück des Marmors verehrt, auf dem damals das Blut tropfte.
Sehr interessant ist auch eine Rundfahrt um den See von Viterbo aus (97 km), die besonders schöne Ausblicke bietet. Auf einer kleinen Halbinsel, die sich in den See erstrekt, liegt der Ort Capodimonte, mit einem grossartigen Kastell, das nach einer Zeichnung von A. Sangallo dem Jüngeren oder von Vignola erbaut wurde.
(Von hier aus besucht man die Insel Bisentina). Ein anderer malerischer Ort ist Marta, bekannt durch den Aal-Fang.
Bolsena erreicht man über die Via Cassia: 30,7 km von Viterbo und 107 km von Rom.
Autobusverbindung nach Montefiascone (18 km, Zisenbahnstation an der Linie Viterbo-Orte) nach Viterbo, Orvieto und Rom.