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Stadtrundgang Siena

 

 

 

 

 

Siena Während Florenz als die Renaissancestadt schlechthin gilt, ist die Stadt Siena mit ihren mittelalterlichen Gebäuden, den engen Straßen und den typischen Farben ihrerseits ein Meisterwerk architektonischer Harmonie.

Eingebettet in die sanften Hügel der Toskana wie ein Juwel auf grünem Samt ist Siena eine der schönsten Städte Italiens: Eine perfekt erhaltene mittelalterliche Stadt, die die Einwohner mit viel Liebe lebendig erhalten.

Hier laden wir Sie zu einem Rundgang ein, der Sie die typischsten Viertel und Bauwerke dieser Stadt entdecken lässt.

Siena Dauer des Rundgangs: ein Tag

Für die Besichtigung der Pinakothek und des Palazzo Pubblico sollen Sie mit wenigstens einem halben tag zusätzlich rechnen.

Siena Die Piazza del Campo
Dieser Platz bildet das Herz und das historische Zentrum Sienas. Seine konkave Bauweise macht ihn zum architektonischen Meisterwerk, das in der Welt einzigartig ist.

Wenn man die 66 m des Turms Torre del Mangia im unteren Bereich des Platzes links vom Palazzo Pubblico ersteigt, um die Piazza del Campo von oben zu betrachten, stellt man fest, dass seine Form der eines neunteiligen Fächers nachempfunden ist (die Teile symbolisieren die sienesische Regierung, die aus 9 Personen bestand).

Der "Campo", wie die Einwohner ihn nennen, markiert die Stelle, an der die 3 Höhenrücken, auf denen die Stadt gebaut wurde, zusammentreffen.

Bereit 1580 bemerkte Montaigne, dass dieser Platz gleich in zweifacher Hinsicht ein Zentrum bildet: architektonisch, da hier trotz des labyrinthischen Charakters alle Straßen konvergieren, und religiös. " Man liest hier jeden Tag öffentlich die Messe, an einem Altar, auf den alle Häuser und Läden so ausgerichtet sind, dass das Volk und die Handwerker dieser folgen können, ohne ihre Arbeit oder ihr Haus zu verlassen".

Gleichzeitig war dieser Platz Zeuge der wichtigsten Ereignisse der Geschichte Sienas, wie zum Beispiel am 4. September 1260, als das betende Volk in unbändige Freude ausbrach, als man ihm den Sieg der sienesischen Truppen bei Montaperto über die Florentiner verkündete.

Oben im Zentrum der Piazza befindet sich der Brunnen Fonte Gaia (Brunnen der Freude), erbaut 1412. Er wies ursprünglich kunstvolle Reliefs von Jacopo della Quercia auf, deren Fragmente heute im Museo Civico zu sehen sind.

Siena Der Duomo und das Museo dell'Opera Metropolitana
Das zweite Bauwerk, das Sie unbedingt sofort besichtigen sollten (den Palazzo Pubblico mit den berühmten Fresken von Simone Martini können Sie sich ruhig für den nächsten Tag aufheben) ist die Kathedrale aus weißem und schwarzen Marmor, die auf dem höchsten Punkt der Stadt erbaut wurde.

An ihrer Fassade lassen sich zwei Bauabschnitte ablesen: die 3 Portale von Giovanni Pisano im unteren Bereich, mit deren Bau am Ende des 13. Jh. begonnen wurde, sind romanisch, während der obere Teil der Fassade, deren Bau durch die Pest von 1348 bis 1377 unterbrochen wurde, eindeutig gotisch ist.

Doch auch das Innere des Duomo ist faszinierend und man sollte für die Besichtigung mindestens eine Stunde einplanen. Der Fußboden (rund 3.000 m²) besteht aus 56 Feldern mit Marmorintarsien, die Episoden aus dem Alten Testament und der griechischen Mythologie darstellen.

Über 40 Künstler (darunter Beccafumi) haben von 1369 bis 1541 an diesem grandiosen Werk mitgewirkt.

Rechts von der Kathedrale, in dem Bereich, der ursprünglich das neue Kirchenschiff bilden sollte, dessen Bau 1339 begonnen wurde, befindet sich das Museo dell'Opera. Hier kann man unter anderem die berühmte Maesta von Duccio, dem Begründer der sienesischen Schule, bewundern.

Dieses Retabel (1309-1311) stellt eine perfekte Verschmelzung der byzantinischen Kunst mit der lyrischen Prägung des gotischen Stils dar. Die klare, strenge Komposition, die vornehm steifen Figuren und der üppige, goldenen Hintergrund wird hier erstmals mit der Feinheit der Gesichtszüge und dem menschlichen Ausdruck kombiniert, die der gotischen Kunst eigen sind.

Das grandiose Kunstwerk rief unter seinen Zeitgenossen eine solche Begeisterung hervor, dass sein Transport vom Haus des Künstlers bis zur Kathedrale zu einem öffentlich gefeierten Ereignis wurde.

Von der Terrasse des Museums, die man über eine enge Wendeltreppe erreicht, hat man einen wunderbaren Blick auf die gesamte Stadt: Die Piazza del Campo liegt Ihnen hier in ihrer vollen Schönheit zu Füßen und hinter den Dächern Sienas erstreckt sich die herrliche, unberührte Landschaft, die auch nicht der kleinste Fabrikschornstein verunstaltet.

Siena Auf den Spuren der heiligen Katharina von Siena
Siena ist die Stadt der heiligen Katharina (1347-1380), eine der größten Mystikerinnen des Christentums und gleichzeitig engagierte Botschafterin. In der Tat gelang es ihr, Papst Gregor XI. dazu zu bewegen, Avignon zu verlassen und nach Rom zurückzukehren.

Später dann organisierte sie den Friedensvertrag zwischen Papst Urban VI. und den Florentinern, die dem Papsttum den Krieg erklärt hatten. Im 15. Jh. wurde Katharina heilig gesprochen und 1939 von Pius XII. zur heiligen Schutzpatronin Italiens erklärt.

Das Heiligtum der Katharina kann besichtigt werden, wir raten Ihnen jedoch insbesondere zu einem Spaziergang in dem Viertel um die Kirche San Domenico, durch die pittoresken Straßen Via della Galuzza und Via Santa Caterina. In der ganz aus rotbraunem Backstein erbauten Kirche San Domenico werden in einer kleinen Kapelle, die mit Fresken des sienesischen Künstlers Sodoma (1477-1549) ausgeschmückt ist, die auf wundersame Weise noch heute erhaltenen Reliquien und der Kopf der Heiligen aufbewahrt.

Siena Die Fonte Branda
Nach einem guten Capuccino auf der Caféterrasse gegenüber der Kirche können Sie die hübsche Via Camporegio herunterschlendern, die einen herrlichen Ausblick auf die Kathedrale bietet und zum schönsten Brunnen von Siena führt: der Fonte Branda.

Dieser 1081 erbaute und 1446 vergrößerte Brunnen besteht aus drei mächtigen gotischen Arkaden mit Wasserspeiern, die eine Art Grotte bilden. Das erste Becken enthielt Trinkwasser, das zweite diente als Viehtränke und in dem dritten wurde Wäsche gewaschen. Nachts ist der romantisch beleuchtete Brunnen ein beliebtes Ziel für Verliebte, die sich hier unter dem gestrengen Blick der heiligen Katarina, etwas wünschen.

Siena Die Accademia Musicale Chigiana
Unser Rundgang führt uns weiter durch die schickste Straße Sienas, die Via di Città, auf halbem Weg zwischen Duomo und Piazza del Campo. Die Hausnummer 89 ist ein wunderschöner, gotischer Palast aus dem 12. Jh., dessen Rundung sich harmonisch an die Straße anpasst.

Seit 1932 ist in diesem Gebäude die Musikschule Accademia Musicale Chigiana untergebracht, in der sich Jahr für Jahr internationale Größen der Musikwelt einfinden, darunter der Pianist Maurizio Pollini, der Komponist Mauricio Kagel, der Bratschist Jurij Bashmet oder die Sängerin Shirley Verret.

Neben den abendlichen Konzerten werden hier den Sommer über Kurse für Schüler aus der ganzen Welt angeboten. Auf Anfrage kann der Palast, der unter anderem eine Stradivarius-Sammlung, den Flügel von Franz Liszt, Gemälde von Malern der sienesischen Schule (wie die herrliche Anbetung der Könige von Sassetta), eine Madonna von Donatello birgt, besichtigt werden.

Siena Die Contrada Valdimontone
Siena ist seit dem 12. Jh. in 17 Kontraden (Stadtteile) unterteilt. Jede davon besitzt ihre eigene Kirche, ihre eigenen Farben, ihre Tracht und ihr Wappentier, dem die jeweilige Kontrade ihren Namen verdankt: Neben der obligatorischen Wölfin (der Legende zufolge wurde Siena von Senius, dem Sohn des Romerbauers Remus gegründete, so dass die römische Wölfin auch das Wappen Sienas schmückt) gibt es außerdem den Adler, den Kauz, den Delfin, die Gans, das Stachelschwein, die Giraffe, die Raupe usw.

Im Mittelalter stellten die Kontraden die Soldaten, unterhielten die Straßen, pflegten die Kranken und strichen die Steuern ein. Heute treten sie jeden Sommer am 2. Juli und am 16. August im Rahmen des berühmten Pferderennens Palio auf der Piazza del Campo gegeneinander an.

Die Contrada Valdimontone (Kontrade des Widders) liegt im Südosten der Stadt, zwischen der Porta Romana und der Basilica dei Servi. Um hierher zu gelangen, müssen Sie die hinter dem Palazzo Pubblico gelegene Piazza del Mercato überqueren (dieser Platz ist übrigens der ideale Ort für ein Abendessen auf der Terrasse einer Trattoria). Vor Ihnen liegt dann ein Tal voller Gärten und Obstbäume, ein wahres Paradies im Inneren der Stadtmauern.