Sehenswertes in Turin

Das Dorf und die Burg des Valentino
Sie sind nicht authentisch, das Dorf und die Burg des Valentino, doch ist es eine "geniale Fälschung".

Die Anlage wurde 1884 anlässlich der Italien-Ausstellung auf Veranlassung von einigen Akademikern und Künstlern unter der Anleitung von Alfredo D'Andrade eingeweiht. Zur Nachahmung des Dorfes, der Ringmauer, der Wohnhäuser und Werkstätten wurden Residenzen und Burgen aus dem piemontesischen Gebiet und aus dem Aostatal als Vorbild genommen: Avigliana, Chieri, Mondovl, Alba, Pinerolo, Issogne, Fenis ... Wertvolle "Kopien" wenn bedacht wird, dass einige "Originale" heute nicht mehr bestehen.

Gerade die Burg von Fenis inspirierte das Projekt der Burg, die um einen Hof angelegt ist, eine genaue Nachahmung der Ritterburg aus dem Aostatal.

Die architektonischen Eigenschaften der Ritterburg
Der Saal der Barone bildet den Saal "der Spanier" in der Burg der Manta bei Saluzzo nach.

Portale und Fenster aus Stein entstammen der Burg von Ivrea. Im Soldatenraum sind Feuerstellen nachgebildet in denen Brühen erhitzt wurden, um zur Verteidigung von den Mauern gegossen zu werden. Der trapezförmige Hof folgt mit Genauigkeit dem Vorbild der Burg von Fenis, einschließlich der halbrunden Treppe und des Grabens. Die Herrschaftskapelle hat als Vorbild die Burg von Issogne und die Fresken von Jacopo Jacquerio die Originale der Kirche Sant' Antonio in Ranverso.

Medaillons und Deckenmalereien schmücken die Decke des Speisesaals. Q Die Burgmauern haben wie bei den authentischen Burgen aus dem Mittelalter eine Stärke von zwei Metern. Hohl im Inneren haben sie die Bombardements des Krieges überstanden.

Geführte Besichtigungen der Museen, Pinakotheken und Sammlungen
Turin bietet dem leidenschaftlichen Besucher für Kunst und Geschichte eine reiche Auswahl von Museen: von den alten Waffen bis zu den Automobilen, von den ägyptischen Funden bis zu den Marionetten, von den Bildergalerien zu den naturalistischen Sammlungen......

Die folgende Liste enthalten eine kurze Aufzählung und die wichtigsten Daten

Armeria Reale
Die drei Säle (Rotonda, Galleria Beaumont und Medagliere) der Armeria Reale, 1837 durch Carlo Alberto dem Publikum zugängig gemacht, enthalten eine der größten Sammlungen. Es werden blanke und Feuerwaffensowie Rüstungen von der Antike bis zur Renaissance ausgestellt. Eine Abteilung ist den orientalischen Waffen gewidmet.

Piazza Castello 191
Tel. Ol 1.5184358/ 543889
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 8.30 bis 19.30 h.; Montag geschlossen.

Wer sich in die Atmosphäre der mittelalterlichen Welt vertiefen möchte, kann es durch einen Besuch des Parco del Valentino "Borgo Medioevale con la sua Rocca" verwirklichen. Dort kann eine Reihe von Häusern und Einrichtungen im Stil des 15.Jh.besichtigt werden, die höchst genau nachgebaut wurden. Der Komplex wurde anlässlich der Italien-Austeilung von 1884 geschaffen.

Parco del Valentino
Tel. 011.4431701
Besuchszeiten: täglich 9 bis 20 h; die Burg von Dienstag bis Sonntag 9 bis 19 h: Montag geschlossen.

Galleria Cívica d'Arte Moderna e Contemporánea (GAM)
In dem 1959 zu diesem Zweck errichteten Gebäude sind die Sammlungen des im Jahre 1863 eingerichteten Museo Cívico aufgenommen worden. Mit den später hinzu gekauften bietet die Galerie durch 15.000 Werke ein weites Panorama der italienischen und ausländischen Mal- und Bildhauerkunst vom 18. Jahrhundert bis in unsere Tage.

Via Magenta 31
Tel. 011.5629911
Besuchszeiten: täglich, außer Montag, 9 bis 19 h.

Museo Civico Di Arte Antica
In den Sälen des Palazzo Madama befinden sich seit 1930 die Sammlungen antiker Kunst des ursprünglichen 1863 eingerichteten Museo Civico. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Emailmalereien, Elfenbein und Glaswaren zeugen von den bildenden Künsten der Vergangenheit im Piemont. Das Museum war seit 1988 geschlossen.

Palazzo Madama, Piazza Castello
Tel. 011.4421111

Galleria Sabauda
Von Carlo Alberto 1832 eingerichtet, bewahrt sie Werke aus der italienischen und europäischen Malschule aus dem 13. bis 18.Jh. Ein Teil entstammt dem Haus Savoia. Bemerkenswert die flämischen und holländischen Künstler, darunter Van Eyck, Van derVelden, Memling, Rembrandt und Van Dyck. Auch die Sammlung von Ric-cardo Gualino mit Gemälden, Skulpturen, Einrichtungen und Wertsachen (13. bis 18Jh.) ist ausgestellt.

Via Accademia delle Scienze 6
Tel. 011.547440
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 8.30 bis 19.30 h.; Montag geschlossen.

Museo Cívico di Numismática, Etnografía e Arti Orientali
Seit 1989 sind hier drei Sammlungen antiker Geldstücke und Wertsachen aus Übersee zusammengeführt, sowie orientalische Kunstwerke aus den Sammlungen der Savoia und des städtischen Museums.

Via Bricherasio 8
Tel. 011.541557
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 9 bis 19 h.: Montag geschlossen.

Museo della Marionetta
Eine Sammlung von Marionetten, Trachten und Ausrüstungen, die der Sammlung der Familie Lupi entstammt.

Via Santa Teresa 5
Unterirdische Säle der Kirche Santa Teresa)
Tel. 011.530238
Besuchszeiten: täglich nur nach Voranmeldung zu besuchen

Museo della Sindone
Dieses Museum ist in einem unterirdischen Raum der Kirche des hl. Grabtuches untergebracht und bietet kunstgeschichtliche, wissenschaftliche und kirchliche Unterlagen über das Leichentuch.

Via S. Domenico 28
Tel. Ol 1.4365832
Besuchszeiten: täglich: 9 bis 12 h und 15 bis 19 h.

Museo di Antichità
Das Museum enthält die Sammlungen der Herzöge aus dem Hause Savoia Es ist reich an etruskischen und griechisch-römischen Kunstwerken und zeigt die Sammlung Palma di Cesnola mit zypriotischer Kunst. Durch Fundstücke aus der Vorgeschichte bis zur barbarischen Epoche wird die Geschichte Piemonts rekonstruiert.

Via XX Setiembre 88/C
Tel. 011.5212251
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 8.30 bis 19.30 h.
Montag geschlossen.

Museo di Antropología Crimínale
Eine Sammlung von Gegenständen, die um das Ende des 19. Jh. von Cesare Lom-broso und seinen Nachfolgern des Lehrstuhles der Gerichtsmedizin an der Universität Turin zusammengeführt wurde.

Corso Galilei 22
Derzeit dem Publikum nicht zugänglich; der Besuch ist den Medizinstudenten vorbehalten.

Museo di Antropología ed Etnografía
Die Entwicklung der Primaten und der Hominiden, von der Vorzeit bis in unsere Tage. Ein den Liebhabern der Anthropologie, Ethnografie, Paläontologie und Ethno-anthropologie gewidmetes Museum. Gegenwärtig geschlossen. Es beherbergt zeitweilige Ausstellungen.

Via Accademia Albertina 17
Tel. 011.8122374
Nur anlässlich von Ausstellungen geöffnet, Auskünfte: Tel. 011.5621284

Museo di Storia Naturale Don Bosco
Ein sehr beliebtes Ziel der Turiner Schülerschaft. Es bietet Unterlagen über die europäische und außereuropäische Mineralogie, Botanik und Vogelkunde.

Viale Thovez 37
Tel. Ol 1.6601066
Besuchszeiten: nur nach Voranmeldung zwischen 9-12.30/14.30-18.30 h zu besuchen, außer Samstag Sonntag und Feiertagen

Museo Egizio
Von Carlo Feiice 1824 gegründet, ist es die wichtigste Sammlung der Welt nach der von Kairo. Drei Stockwerke unterrichten über Geschichte und Kunst des Landes der Pharaonen mit 30.000 Fundstücken. Von Bedeutung sind die Isaakstafel, das Standbild von Ramses IL, der kleine Felstempel von Ellesjia und das Grabmal des Baumeisters Kha und seiner Gattin Mirit.

Via Accademia delle Scienze 6
Tel. 011.5617776
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 9 bis 19 h.; Montag geschlossen.

museo NAZIONALE DEL ClNEMA
Die Sammlungen dieses Museums wurden von der früheren Ausstellung im Palazzo Chiablese in die großartige Einrichtung der Mole Antonelliana überführt. Der Rundgang führt über fünf Stockwerke mit einer Ausstellungsfläche von 3200 qm. Es wird die Geschichte der Reproduktion von Bildern von der Laterna magica über die Fotografie bis zum heutigen Filmwesen beschrieben.

Mole Antonelliana, via Montebello 20
Tel. 011.8125658
Besuchszeiten: Dienstag bis Sonntag von 9 bis 20 h; Samstag von 9 bis 23 h; Montag geschlossen.

Museo Nazionale dell'automobile Carlo Biscaretti di Ruffia
Nach einer Idee von Cesare Goria Gatti und Roberto Biscaretti di Ruffia entstanden, ist es eine der größten europäischen Sammlungen historischer Kraftfahrzeuge. Im Museum sind über 150 Modelle ausgestellt. Den Besuchern steht auch eine Bibliothek mit mehr als 7.000 Bänden über die Welt der Motore zur Verfügung.

Corso Unita d'ltalia 40
Tel. Ol 1.677666
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 10 bis 18.30 h.; Montag geschlossen.

Museo Nazionale della Montacna
DUCA DEGLI AßRUZZI
Es entstand auf Initiative des CAI (Italienischer Alpenverein) und stellt Urkunden über die Natur, die Bergwelt, sowie die Entwicklung des Bergsteigens und des Skisports vor.

Monte dei Cappuccini
Tel. 011.6604104
Besuchszeiten: täglich von 9 bis 19 h.

Museo Nazionale del Risorcimento Italiano
Es stellt interessantes Material über die Geschichte Italiens aus, von 1706 bis zur Einheit Italiens und zum zweiten Weltkrieg. Es werden die Säle des subalpinen Parlaments und des ersten italienischen Parlaments besucht. Beeindruckend ist der Nachbau der historischen Räume: das Zimmer von Carlo Alberto in Oporto und das Geschäftszimmer von Camillo di Cavour.

Via Accademia delle Scienze 5
Tel. 011.5621147
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 9 bis 19 h.; Montag geschlossen.

Museo Pietro Micca
Das 1961 eröffnete Museum umfasst auch einen Besuch der unterirdischen Gänge der Festung, in denen sich während der französischen Besetzung (1706) der Heldentod von Pietro Micca vollzog.

Via Cuicciardini 7/a
Tel. 011.546317
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 9 bis 19 h.; Montag geschlossen.

Museo Storico Nazionale di Articlieria
Es ist das älteste Museum Turins, von Carlo Emanuele III. im Jahre 1731 gegründet. Es stellt Waffen aus allen Epochen aus und beschreibt die Entwicklung der Artillerie und der Handfeuerwaffen.

Corso C. Ferraris, Ecke via Cernaia
Tel. 011.56034061
Besuchszeiten: nur anlässlich von Ausstellungen geöffnet.

Orto Botanico
In diesem Museum unter freiem Himmel können im Valentino-Rark blühende Blumenbeete, Treibhäuser und ein "leiner Wald" mit hundertjährigen heimischen und exotischen Bäumen bewundert werden.

Male Mattioli 25
Tel. 011.6707447
Dem Publikum zugängig von April bis September am Samstag, Sonntag und Feiertagen 9 bis 13 h und 15 bis 19 h.

Palazzo Falletti di Barolo
Die Besichtigung des Adelspalastes führt durch elegante reich mit Fresken und Ornamenten versehene Säle und das Schlafzimmer, das Silvio Pellico bewohnte, als er Bibliothekar der Markgräfin Giulia di Barolo war.

Via delle Orfane 7
Tel. Ol1.4360311
Besuchszeiten: Montag und Mittwoch 10-12/15-17 h, Freitag 10-12 h. Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag nur für Ausstellungen geöffnet.

Palazzo Reale
Von der antiken savoyischen Residenz sind die prunkvollen Wohnräume des ersten Stockes zu sehen, in denen Fresken, Gemälde, Möbel mit Intarsien, Wandteppiche, Ausschmückungen und Einrichtungen den Wandel des Geschmackes vom 17. zum 19. Jh. unter
der "Regie" der Hofbaumeister nachweisen. Beachtlich ist die Prunktreppe, ein Werk von Filippo Juvarra.

Piazzetta Reale
Tel. 011.4361455
Besuchszeiten: von Dienstag bis Sonntag 8.30 bis 19.30 h.; Montag geschlossen.

Pinacoteca dell'Accademia Albertina di Belle Arti
Von Carlo Alberto im Jahre 1833 eingeweiht, wurde sie 1837 in den heutigen Sitz verlegt. Sie umfasst italienische und ausländische Werke vom 15 bis 19.Jh., sowie sechzig Tafeln aus dem 16.Jh. von Gaudenzio Ferrari und seiner Schule.

Via Accademia Albertina 8
Tel. 011.8177862
Besuchszeiten: täglich von 9 bis 13 h und von 15 bis 19 h. Montag geschlossen.

MERKWÜRDIGKEIT DER KUNST
DAS SELBSTBILDNIS VON LEONARDO IN DER BIBLIOTECA REALE
Das berühmte, mit Rötelerde geschaffene Selbstbildnis von Leonardo da Vinci - fast ebenso berühmt wie die "Mona Lisa" (La Gioconda) - in dem man ihn mit Bart und langen Haaren sieht, wird in der Biblioteca Reale in Turin aufbewahrt.

Alle kennen den Louvre, das Museum in Paris, das sorgsam das Gemälde der Mona Lisa bewahrt. Aber wenige wissen, dass es die Hauptstadt Piemonts ist, in der das Antlitz eines der größten Geister der Menschheit aufbewahrt wird.

Das Selbstbildnis und die anderen Skizzen von Leonardo sind nur anlässlich von zeitweiligen Ausstellungen zu sehen, die von der Biblioteca Reale veranstaltet werden.

Die Basilika von Superga
Die Basilika von Superga gehört zu der Gruppe von Bauten, die mit den Palästen von Stupinigi, Rivoli und Venaria Reale eine monumentale Belegung des gesamten Gebietes vornimmt.

Superga stellt den Drehpunkt dieser strahlenförmigen Anlage dar, auf die sich idealerweise die drei Straßenachsen der Stadt konzentrieren, nämlich die heutigen Corso Francia, Corso Unione Sovietica und Via Sansovino, d.h. die königlichen Straßen, die den Weg der Stadterweiterungen anzeigten.

Die erhöhte und alleinstehende Lage im Blickfeld der Ebene verwandelt sie bildlich in eine Krone. Das lag sicherlich in der Absicht von Vittorio Amedeo II. von Savoyen, als er das Werk Juvarra anvertraute, um damit seinen errungenen Königsrang zu festigen.

Der Baumeister verschmolz die strenge monumentale klassische Linienführung der Fassade mit dem prunkvollen barocken Inneren. Der Bau vereinigt das Konzept einer königlichen Residenz mit dem einer religiösen Basilika durch Hunderte von Fenstern im der Kirche angegliederten Klosterflügel.

Nach dem Mittelalter wurde die Zahl von Fenstern ein sichtbares Zeichen von Wohlstand und Macht und der Bau eines königliche Palastes musste mehr Fenster aufweisen als jegliches andere Gebäude.

Auch die Mole Antoniellana ist nicht in der Lage gewesen, der Kuppel von Superga die Hauptrolle abzustreiten. Die Kuppel einnert an den Petersdom in Rom, die seitlichen Türme dem Stil des Borromini der Türme der Piazza Navona ebenfalls in Rom).

In der Krypta im kgl. Grabmal befinden sich 58 Grabstätten, darunter 6 von Königen und 9 von Königinnen.