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Urbino Rundgänge in Urbino

 

 

 

 

 

Urbino ERSTER RUNDGANG

PIAZZA DEIIA RETOBBOCA UND TEATRO SANZIO

Wenn wir nun diesen, eher monumentalen Stadtteil von Urbino verlassen und hinabsteigen zur Piazza della Repubblica, bekommt der Besucher eine Idee von dem, was der Hauptreffpunkt für die Einwohner Urbinos und für die Studenten der Universität ist.

Der Platz ist Zentrum der Verzweigung der Straßen, die hinabführen zum Staattor Lavagine (am Ende der Straße Cesare Battisti) und zum Stadttor Valbona (am Ende der Via Mazzini).

Zugleich verbindet die Piazza die Straße, die zum 'Monte' führt, die Anhöhe, auf der sich das Raffael-Denkmal befindet. Bevor man diesen Weg beschreitet, der steil nach oben ansteigt, führt eine Weggabelung nach Porta Santa Lucia, dem Stadttor von Via Bramante.

Auf der Piazza sieht man die Fassade des Collegio Raffaello, das seit 1865 so genannt wird, aber schon im 18.Jh. auf Betreiben des Papstes Klemens XI erbaut wurde.

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sien ein Säulengang aus dem 19.Jh., der sich entlang des Corso Garibaldi hinzieht. Diese Passage wurde Mitte des 19.Jh. konzipiert, zu der Zeit, da sich Urbino zu Füßen der beiden Türme das Theater Sanzio errichtete.

Es ist ein Werk des Architekten Vincenzo Ghinelli aus Senigallia. Diese Baumaßnahmen des 19.Jh. brachten einige Veränderungen an den Bauten der Renaissance mit sich, so bei den herzoglichen Stauungen und bei der Rampa, einer großzügig gestalteten, schneckenförmigen Wendeltreppe von Francesco d[Giorgio Martini.

Vor nicht allzu langer Zeit, in den Jahren 1975 bis 77 wurde die 'Rampa', dank dem Architekten Ciancarlo De Carlo wieder benutzbar gemacht und so zu einem zweckmäßigen Verbindungsweg zwischen Piazza Borgo Mercatale, die heute Haltestelle für Busse und Parkplatz ist, und dem Zentrum der Stadt.

In unmittelbarer Nähe der Piazza della Repubblica befindet sich der mittelalterliche Stadtkern von Urbino.

Urbino ZWEITER RUNDGANG

ORATORiO DI S.GIOVANNI UND S.GUISEPPE UND SYNAGOGE

Oratorium von S. Giovanni: Das Innere war ursprünglich mit Balkenwerk in Form eines Schiffsrumpfes ausgekleidet. Es ist vollständig mit Fresken ausgemalt. Auf der Stirnwand ist eine meisterhafte Kreuzigung zu sehen, auf der rechten Wand - aufgeteilt in zwei Reihen - Szenen aus dem Leben des San Giovanni Battista, dem Patron der Kirche.

Dieser außerordentlich bedeutsame Zyklus ist ein Werk der Brüder Lorenzo und Jacobe Salimbeni aus Sansevero. Die Künstler führten diese Arbeit im Jahr 1416 aus, wie die Signatur unter dem Bild verrät.

Die Geschichten aus dem Leben des Battista werden auf der Gegenfassade und teilweise auf der anderen Seitenwand fortgesetzt. Diese Bilder stammen von einem unbekannten Künstler, sie sind schlecht erhalten. Auf der linken Seite ist noch ein Altar zu sehen, in dem eine alte Statue von San Giovanni ausgestellt ist.

Zu beiden Seiten dieses Altares erblickt man noch zwei sehr schöne Fresken, die die Madonna der Bescheidenheit mit Santo Giovanni Battista und Santo Giovanni Evangelista und die Madonna auf dem Thron mit dem Kind, San Giovanni Battista und San Sebastiano darstellen.

Beides sind Arbeiten der Gebrüder Salimbeni, die vor dem großen Gemäldezyklus entstanden sind. Unter dem Hauptaltar wird der Körper von Beato Pietro Spagnoli verehrt, eines Eremiten aus der Kongregation der Girolomini, der in diesem Oratorium seine letzten Lebensjahre verbracht hat (erstarb hier am 24. Juni 1415) und der für die Leute aus Urbino spiritueller Bezugspunkt und Hilfe war.

Die erste Querstraße der Via Mazzini führt zu den engen Gassen, wo man in der Via Barocci auf das bemerkenswerte Oratorium von S. Giovanni und das Oratorium von S. Giuseppe trifft.

Im Inneren von San Giovanni sind wunderbare Fresken zu bewundern, die sich durch eine besondere Farbintensität auszeichnen. Dargestellt ist eine Kreuzigungs-Szene und das Leben von 5. Giovanni Battista (Johannes dem Täufer). Die Gesamtheit der Fresken, ein exzellentes Beispiel der Spätgotik, ist von den Gebrüdern Lorenzo und Jacopo Salimbeni aus Sanseverino ausgeführt worden.

Im Oratorium von S. Giuseppe besticht die Krippe von Federico Bandani. Es handelt sich um eine Skulpturengruppe in Gips mit Figuren in Lebensgröße, entstanden zwischen 1545 und 1550.

Wenige Meter von den beiden Oratorien entfernt befindet sich das Geburtshaus des Malers Federico Barocci (1526/35-1612). Das Werk von Federico Barocci lässt den Einfluss von zwei Meistern der Malerei erkennen: von Raffael und von Correggio. Wenn man sich von dem Geburtshaus von Barocci aus in Richtung Porta Valbona auf die gegenüberliegende Seite der Via Mazzini begibt, kommt man in das ehemals judische Viertel.

Das Ghetto entstand im Jahr 1633, zwei Jahre also nach dem Übergang des Herzogtums an den Kirchenstaat. In dem jüdischen Viertel steht bis heute m der Via Stretta, unterhalb der beiden Türme eine Synagoge (italienischer Ritus), in unmittelbarer Nähe eines Teils der Stadtmauer aus der Zeit der Della Rovere, die sich ungefähr vier Kilometer lang um das alte Stadtzentrum entlangzieht.

Oratorium von S. Giovanni: Das Oratorium steht auf dem Gelände einer alten Herberge für die unteren Schichten und Pilger. Hinter der neugotischen Fassade aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts versteckt sich ein außergewöhnlich Schmuckstück. Die Bilder in der Kirche sind sehr gute Beispiele für den Malereistil, der „aufgeblühte Gotik" oder „internationale Gotik" genannt wird.

Urbino DRITTER RUNDGANG

Wenn man die Via Mazzini hinaufgeht in Richtung Piazza della Repubblica fällt der Blick auf die Kirche San Francesco (14.JH.), mit ihrem gotischen Glockenturm und der Säulenhalle aus dem 15.Jh.

Es ist dies eine Kirche, die im Zuge der ambitionierten Aktivitäten des Kardinals Annibalc Albani im 18.Jh. vollständig restauriert wurde.

Im Inneren befindet sich als bedeutendstes Werk das große Altarbild 'Vergebung von Assisi' von Federico Barocci, das im Hintergrund der Apsis zu sehen ist. Das Gemälde verlangte von dem Maler sehr große Anstrengungen, er arbeitete daran von 1574 bis 1581.

Der erste Ort, der einen solchen wunderbaren Ausblick gewährt, ist die Fortezza Albornoz. Die alte Festung wurde Mitte des 14.Jh. auf Betreiben des spanischen Kardinals erbaut, dessen Namen sie auch trägt.

Von der Gartenanlage der Festung aus ist die Stadt in ihrer beeindruckenden Schönheit, mit den beiden Türmen des Palazzo Ducale zu überschauen.

Zugleich ist die Festung selbst durchaus beachtenswert. Kürzlich vorgenommene Restaurierungen haben die erhöhten Laufgänge der Burg wieder nutzbar bemacht, wo auch interessante Funde zu sehen sind.

Geburtshaus von Raffaello

Folgt man der Straße, die steil ansteigend zum Piazzale Roma führt, trifft
man zur Linken auf das Geburtshaus von Raffaello, in dem der Künstler am 28.März des Jahres 1483 geboren wurde.

Hier verbrachte der berühmte Maler die ersten Jahre seines Lebens in direktem Kontakt mit der Kunst - unter der Anleitung seines Vaters Giovanni Santi, dessen Kunstwerkstatt sich direkt neben der Eingangstür des Hauses befand.

Unter den Werken findet sich die Verkündigung' von Giovanni Santi (zwischen 1489 und 1490 gemalt) und das Fresko 'Madonna mit Kind'. Bei diesem Bild ist sich die Kunstkritik uneinig über die Autorenschaft.

Einigen Kunsthistorikern zufolge ist das Bild von Giovanni Santi gemalt und die Madonna soll die Gesichtszüge der Muttor Raffaels wiedergeben.

Andere vertreten die Ansicht, dass das Werk eine erste Probe des frühen künstlerischen Talents von Raffaello sei. Wenn das Geburtshaus eines der größten künstlerischen Genies in einem so guten Zustand erhalten ist, so ist dies den Bemühungen der Accademia Raffaello zu verdanken, einer Institution, die 1869 auf Grund der Initiative des urbinatischen Grafen Pompeo Gherardi gegründet wurde.

Im Jahr 1873 gelang es der Akademie das Gebäude zu erwerben und dies dank privater Spenden italienischer als auch ausländischer Bürger.
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Kirche San Bernardino

Von hier aus hat man einen wunderbaren Panoramablick über die Hügelketten, die sich zu den Apenninen hin erstrecken. Ein weiterer wunderbarer Blick über die Stadt bietet sich dem Besucher von dem nahegelegenen Mausoleo dei Duchi aus.

In der Kirche aus dem 15.Jh., wahrscheinlich von Francesco di Giorgio Martini erbaut, befinden sich die Grabmäler von Federico Herzog Federico', das Piero della Francesca zwischen 1472 und 1474 malte.

Das Bild wurde 1811 von den Franzosen entfernt. Es befindet sich heute in Mailand im Brera-Museum und ist aus 'Pala di Brera' bekannt.