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Varazze Monte Beigua von Varazze

 

 

 

 

 


Varazze DER MONTE BEIGUA

DIE FELSIGEN BERGE LIGURIENS

Der Berg, der im Norden das Meer von Varazze schützt, heißt Beigua: sicherlich ist er nicht sehr hoch, nicht einmal 1300 Meter weist er auf, doch mit seinen majestätischen Felsen und Wäldern gleicht er einem Gipfel der Alpen.

Eichen- und Buchenwälder, grün im Sommer, im Winter mit einer Haube aus Schnee, bedecken die Täler nördlich der padanischen Wasserscheide bis hoch zu den kargen Kämmen, wo der Tramontanawind die Luft sauber fegt, und dem Wanderer eine herrliche Sicht auf das schmale und langgestreckte Genua, auf die Alpen und auf Korsika bietet.

Mit dem Sciroccowind hingegen steigt ein Nebel auf, der in der Lage ist, all die Seelenzustände heraufbeschwören, die von dem bekannten Liedermacher Lucio Battisti besungen worden sind.

Die miteinander verflochtenen Wälder, Täler, Dörfer und Höfe, die den Beigua umgeben, werden von dem Regionalen Naturpark geschützt, der diese Natur bewahren will, die wegen ihrer Nähe zur bewohnten Küste von besonders hohem Wert ist; die weniger als fünf Kilometer vom Meer und weniger als eine Autostunde von Genua entfernt, Blicke auf fast alpine Felsen bietet.

Dort oben in den grünen Wiesen

Wer vom Gipfel des Beigua oder von jedem anderen Punkt der langen Kammlinie den Blick in Richtung Norden schweifen lässt, erblickt eine Landschaft von Hügeln und Tälern. Zwischen den Wäldern und Wiesen, den roten und weißen Flecken der kleinen Dörfer sticht Sassello hervor, geschmückt mit den Orangefarbenen Flaggen, dem Gütesiegel für den Tourismus im Hinterland.

Der Ort ist von Varazze und von Albisola aus zu erreichen. Er stammt noch aus vorrömischer Zeit, wurde im Mittelalter von den Sarazenen zerstört und dann von der Familie der Doria an Genua verkauft. Er liegt auf einer Hochebene, die im Herbst reich an Kastanien, Pilzen und Wild ist.

Im Mittelalter wurde hier Eisen verarbeitet, das auf der Insel Elba gefördert, und per Schiff und Eselsrücken hierher geschafft wurde. Aus dieser Zeit stammen noch die Häuser des alten Ortskerns. Und auch die Wurzeln der Karfreitagsprozession für die die Mauern der Häuser mit grünen Zweigen und die Straßen mit Bildern aus Blumen und Akazienblättern geschmückt werden, reichen in jene Zeit zurück.

Ein Fluss zum Schwimmen

Das Tal des Flüsschens Orba kann man von Albisola aus erreichen, entlang der Staatsstraße des Giovo, Sassello und der Provinzstraße nach Palo und Urbe. Oder aber man steigt von Varazze in Richtung der Spitze des Beigua und dann hinunter durch die Wälder von Pra Riundo und Piampaludo, vorbei an dem Moränensee Laione, dem vielleicht einzigen in Ligurien.

Um einen langen Strandurlaub erfrischend zu unterbrechen, gibt es nichts besseres, als einen Tag an diesem kleinen, fast alpinen Flüsschen, den die an der Küste lebenden Ligurer sehr lieben, vor allen Dingen wegen seines klaren Wassers, der schattigen, bewaldeten Ufer und der kleinen Seen der Zuflüsse, in denen man an den heißen Augusttagen herrlich tauchen und plätschern kann.

Der Orba durchfließt die Ortschaften der ausgedehnten Gemeinde Urbe, die im Namen noch die Erinnerung an die römische Zeit trägt.

Die Aleramische Mark

Der Fluss Erro fließt westlich von Sassello in Richtung des Piemont, ausserhalb der westlichen Grenzen des Parco del Beigua. Es sind Gebiete mit Wäldern und Wiesen, dessen Einwohner über Jahrhundert ihren Lebensunterhalt mit der Holzwirtschaft bestritten haben.

Das Holz hier eignete sich ganz hervorragend für den Bau der Schiffe der Republik Genua in den Werften von Varazze und der savonesischen Küste. Pontinvrea war Lehnsgut der Markgrafen Invrea: Palazzo Marchionale aus dem 17. Jh. ist noch heute gut erhalten.

In Giusvalla und in Mioglia, fast an der Grenze zum Piemont hingegen sind nur wenige Reste jener Burgen geblieben, in denen sich die Kämpfe und Kriege um den Besitz der Wälder zwischen Genua und den Markgrafen Aleramici aus dem Monferrat abspielten.

Um einmal einen ganz besonderen Tag zu erleben, genügen ein kurzes Bad in dem kleinen Mühlsee von Vara Inferiore, ein gutes Mittagessen in einem Gasthaus, eine Auffahrt mit dem Auto oder dem Fahrrad zum Fajallo-Pass, der von seinen 1061 Metern aus mit seinen frischen Wiesen und den niedrigen Buchenwäldern, ein atemberaubendes Panorama nach Genua und zum Monte Rosa hin gewährt.

Oder aber, warum auch nicht?, man macht einen Abstecher über die Straße, die von Vara, vorbei am Dan, vorbei an alten, noch bewohnten Höfen, nach Piampaludo führt, wo man nachts kleine, neugierige und unvorsichtige Fuchslein treffen kann, die von dem Licht der Autoscheinwerfer angezogen werden.