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Venedig Sehenswertes in Venedig

 

 

 

 

 

     
Venedig
  Die Rialtobrücke ( Ponte di Rialto )  
     

Sie ist das obligatorische Ziel jeden Besuchers, der einen der eindrucksvollsten Ausblicke auf den Canal Grande genießen will. Der sog. Ponte di Rialto ist die älteste der drei Brücken über den Kanal.

Die ursprüngliche Holzbrücke brach 1444 zusammen. Es folgte eine weitere Holzkonstruktion mit Läden und einem raffinierten Hubmechanismus im Mittelteil, der die Durchfahrt der größeren Schiffe ermöglichte.

Wegen ihrer geringen Standsicherheit beschloß man im 16. Jahrhundert eine Neukonstruktion, mit der Antonio da Ponte beauftragt wurde, dessen Projekt den Vorschlägen seiner weit berühmteren zeitgenössischen Kollegen wie Michelangelo, Palladio und Sansovino vorgezogen wurde.

Die 1592 vollendete Brücke besteht aus einem einzigen Bogen mit einer Spannweite von 28 Metern (engste Stelle des Canal Grande) und einer Scheitelhöhe von 7,50 Metern.

Beide Brückenköpfe stützen sich auf 12.000 in den seichten Grund gerammte Pfähle. Auf der Brücke gibt es 24 Läden, die in der Mitte durch zwei Bögen getrennt werden, von denen aus man links und rechts die beiden Aussichtsterrassen erreicht.

Nach Unterquerung der Rialto-Brücke trifft man rechts auf den Palazzo dei Dieci Savi (der Zehn Weisen), ein Renaissancebau aus dem frühen 16. Jahrhundert von Scarpagnino.

Etwas weiter, auf dem linken Kanalufer, folgen der Palazzo Loredan und der Palazzo Farsetti, heute Sitz der Stadtverwaltung. Beide Paläste sind typische Beispiele der sogenannten venezianisch-byzantinischen Baukunst.

Der erste stammt aus dem 13. und der zweite aus dem 12. Jahrhundert. Die obersten Geschosse sind Aufstockungen aus dem 16. Jahrhundert; die unteren zeigen jene typischen Stelzbogenarkaden des orientalischen Baustils. Wenige Meter weiter, auf derselben Seite, kommen wir zu dem Palazzo Grimani, einem hervorragenden dreigeschossigen Renaissancebau mit breiten Laubengängen.

Der im 16. Jahrhundert von Sanmicheli erbaute Palast ist heute Sitz eines Berufungsgerichtes.

Auf dem anderen Ufer steht der Palazzo Papadopoli, ein schöner klassizistischer Bau aus dem 16. Jahrhundert von dem Architekten Giacomo dei Grigi.

Es folgen weiter der Palazzo Bernardo, ein gotisches Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert, in dem der Herzog von Milano, Francesco Sforza, zu Gast war, und hinter der Mündung des Rio di San Polo, der Palazzo Pisani aus dem 15. Jahrhundert mit einer reichen Fensterdekoration im Mittelteil.

Ebenfalls auf dem rechten Ufer kommt nun der Palazzo Balbi, der wegen seiner Ecklage auch «in volta de Canal» genannt wird. Hier beschreibt der Kanal eine langgezogene Linksschleife.

Rechterhand, ein der Mündung des Rio Foscari, erhebt sich ein majestätischer Palast aus dem 15. Jahrhundert: die Ca' Foscari, Wohnsitz des Dogen Francesco Foscari, der für mehr als dreißig Jahre die Geschicke der Republik leitete.

Im Jahre 1574 hatte er Heinrich Hl., den König Frankreichs, zu Gast, der in Venedig mit großem Prunk empfangen worden war. Heute befindet sich hier die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.

Seine Fassade gilt als eine der schönsten und ausgewogensten Venedigs: je drei einfache, spitzbogige Fenster rechts und links des Portals im Sockelgeschoß, kunstvoll gestaltete Loggien im ersten und zweiten Obergeschoß und phantasievolle Fensterkombinationen im letzten Stockwerk.

Etwas weiter auf dem linken Ufer erhebt sich der mächtige Block des klassizistischen Palazzo Grassi, der im Jahre 1718 von Giorgio Massari für das Bologneser Adelsgeschlecht der Grassi errichtet wurde.

Über dem bossierten Sockelgeschoß erheben sich die beiden hohen Obergeschosse mit großen Fensteröffnungen und Balkonen. Der Palast ist heute Sitz des Centro delle Arti e dei Costume (Heimatkundemuseum).

Dem Palazzo Grassi gegenüber, auf dem rechten Kanalufer, liegt nun der letzten der drei Brücken über den Canal Grande, dem sog. Ponte dell'Accademia.

Diese ebenfalls einbogige Brücke scheint eine reine Holzkonstruktion zu sein, doch der Schein trügt: aus Sicherheitsgründen hat sie einen Metallkern. Bis 1930 stand hier eine Eisenbrücke aus dem 19. Jahrhundert, die jedoch wegen ihrer Unverträglichkeit mit dem Stadtbild durch die heutige Konstruktion ersetzt wurde.

Nach Unterquerung der Brücke treffen wir unmittelbar links auf den Palazzo Cavalli-Franchetti (Ende 19. Jh.), dessen Fassadengestaltung typische Motive der venezianischen Gotik aufgreift. Auf dem gegenübe­liegenden Ufer folgt nun der Palazzo Da Mula, ein schönes gotisches Bauwerk aus dem späten 15. Jahrhundert.

Weiter auf der rechten Seite trifft man auf den von einem Garten umgebenen Palazzo Venier dei Leoni, Sitz der Sammlung Guggenheim mit modernen Kunstwerken.

Auf der anderen Seite erblickt man die hübsche Casina delle Rose (Rosenhäuschen), wo Antonio Canova und Gabriele D'Anmmzio wohnten. Weiter auf dem linken Ufer folgt der mächtige Palazzo Corner oder Ca' Granda, heute Sitz der Präfektur.

Der 1535 von Jacopo Sansovino für Jacopo Corner erbaute Palast war während der lombardisch-venetischen Herrschaft Sitz des österreichischen Statthalters. Gegenüber der Ca' Granda steht der Palazzo Dario, eine Renaissancearchitektur von Pietro Lombarde (1487).

Bemerkenswert ist die mehrfarbige Fassadendekoration mit schönen Marmorornamenten. Weiter auf der linken Seite kommt man nun am Palazzo Contarini-Fasan vorbei, einem gotischen Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert, das im Volksmund auch « Casa di Desdemona » heißt.

Hier angelangt, taucht rechts die majestätische Kulisse der Kirche Santa Maria della Salute auf, das absolute Meisterwerk von Baldassarre Longhena, der mit seinen Bauwerken das Bild des Canal Grande maßgeblich beeinflußt hat.

Vorbei an der Kirche, erblickt man die Punta della Dogana, einen Turmbau aus dem 17. Jahrhundert, dessen Spitze eine Goldkugel mit einer Fortuna-Statue bekrönt. Seit dem 15. Jahrhundert wurden hier alle auf dem Seeweg transportierten Waren verzollt.

Unsere Fahrt auf dem Canal Grande, der hier in das breite Becken von San Marco mündet, nähert sich ihrem Ende.

Wir verlassen den Vaporetto am Pontile San Marco (Anlegesteg) und befinden uns vor einem kleineren Palast lombardesken Stils aus dem 15. Jahrhundert, der einst das Mehlkartell und später, zwischen 1750 und 1807 die Maler­und Bildhauerakademie beherbergte, deren Vorsitz im Jahre 1756 G. B. Tiepolo innehatte.

Heute befindet sich hier die Hafenwacht. Bemerkenswert ist im Innern ein Salon mit Fresken von Iacopo Guarana (1773) mit dem Titel Triumph der Kunst.

Entlang der Uferpromenade kommen wir zum Giardinetto del Palazzo Reale (Königlicher Garten), dessen Fläche früher von einem riesigen Kornspeicher eingenommen wurde. Am Ende des Gartens erhebt sich der schöne Palazzo della Zecca, ein Werk von Sansovino (1535).

Das Gebäude mit Laubengang in Bossenmauerwerk erweckt den Eindruck von Autorität und Strenge, die gut zu seiner einstigen Zweckbestimmung als staatliche Münzprägcstelle paßten.